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BKA: Droh-Video authentisch

Archivmeldung vom 19.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Das BKA hält die an Deutschland gerichtete Videobodschaft vom Terrornetzwerk al-Qaida für authentisch. Der Mann im Clip sei wie vermutet ein Deutscher.

Das Bundeskriminalamt (BKA) hält das im Internet aufgetauchte Droh-Video gegen Deutschland für authentisch. Bei dem vermummten Sprecher handele es sich um einen deutschen Staatsangehörigen, der das Land in der ersten Jahreshälfte 2007 verlassen und anschließend ein Terror-Ausbildungslager im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet besucht habe. Das sagte ein BKA-Sprecher am Sonntagabend der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Der Mann habe Kontakt "zu Führungskreisen der al-Qaida".

In dem rund 30-minütigen Video mit arabischen Untertiteln forderte der Vermummte den Abzug deutscher Soldaten aus Afghanistan, kündigte aber keine konkreten Anschläge an. Dennoch werde "eine erhebliche Drohkulisse" ausschließlich gegen Deutschland aufgebaut, betonte der BKA-Sprecher. Man gehe davon aus, dass der zweiten Teil des Videos auf den Oktober 2008 datiert, der erste jedoch jüngeren Datums sei.

Der Film untermauere die Einschätzung der Sicherheitsbehörden, dass auch Deutschland im Visier der Terroristen steht.

Nach Informationen der in den USA ansässigen SITE Intelligence Group wurde ein 30-minütiges Video am Samstag im Internet veröffentlicht. Ein deutsch sprechender Vermummter sagt darin, die Deutschen wären "leichtgläubig und naiv", wenn sie meinten, in Afghanistan "als drittgrößter Truppensteller ungeschoren davonzukommen". Es sei seit 1993 sein Wunsch, "sich für Allah in die Luft zu sprengen".

"Die Finanzkrise fegte den deutschen Stolz weg", sagt der Mann, der in dem auf Oktober 2008 datierten Video als "Abu Talha der Deutsche" auftritt. Ob das milliardenschwere Rettungspaket der Regierung der deutschen Wirtschaft helfen werde, liege an den Deutschen selbst.

 Wenn die Bundeswehr aus Afghanistan abgezogen werde, "könnten die Erwartungen der Regierung vielleicht eintreffen". Sollten die Deutschen jedoch auf "diesem unnötigen Krieg" beharren, werde die Rechnung nicht aufgehen. "Es stehen nicht nur Menschenleben auf dem Spiel, sondern auch Arbeitsplätze", sagt der Mann weiter. "Einem Exportweltmeister kann man nicht nur daheim Schaden zufügen."

In der vernetzten Wirtschaft von heute sei es leicht, an einem anderen Ort zuzuschlagen und dennoch zu treffen. Während der Mann diese Drohungen ausspricht, schraubt er eine Panzerfaust zusammen. Seine Botschaft hat er mit dem Titel "Das Rettungspaket für Deutschland" versehen.

Die Sicherheits- und Beratungsfirma IntelCenter bewertete das Video als bisher "bedeutendste Botschaft von al-Qaida an Deutschland", womöglich sogar an ein europäisches Land überhaupt. Der deutsche Text des Sprechers, der sehr gute Kenntnisse der deutschen Innenpolitik aufweist, ist mit arabischen Untertiteln versehen.

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