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Merz fühlt sich nicht an Frauenquote gebunden

Archivmeldung vom 18.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Friedrich Merz (2019)
Friedrich Merz (2019)

Foto: Olaf Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Trotz eines CDU-Vorstandsbeschlusses hat es Ex-Unions-Fraktionschef Friedrich Merz offen gelassen, ob er im Fall seiner Wahl zum Partei-Vorsitzenden eine Frauenquote durchsetzen wird. "Der Beschluss des Bundesvorstands bindet die Partei nicht", sagte Merz dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Es muss auf einem Parteitag dazu erst noch eine Satzungsänderung beschlossen werden."

 Es sein ein objektives Problem, dass die CDU zu wenige Frauen habe. "Die Quote ist zur Lösung des Problems aus meiner Sicht nur die zweitbeste Lösung", sagte Merz. Der CDU-Vorstand hatte am Montag nach monatelangem Hin und Her einen Kompromiss verabschiedet, der eine Frauenquote für alle CDU-Vorstandsgremien bis zur Kreisebene vorsieht. Sie soll bis 2025 schrittweise auf 50 Prozent steigen.

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hatte die Erwartung geäußert, dass sich auch künftige CDU-Vorstände an diesen Beschluss gebunden fühlen. Beschließen soll über die Satzungsänderung ein Parteitag im Frühjahr. Um den Frauenanteil in der CDU zu erhöhen, schlug Merz die Veränderung von Partei-Arbeitsabläufen vor sowie eine Art Schnupper-Parteimitgliedschaft. "Wir müssen bessere Anreize für Frauen schaffen, CDU-Mitglied zu werden, zum Beispiel durch ein beitragsfreies erstes Jahr der Mitgliedschaft", sagte Merz dem RND. "Die Parteiarbeit ist auch noch zu sehr auf Männer ausgerichtet, zum Beispiel mit Sitzungen bis spätabends. Oft werden die wirklich wichtigen Gespräche hinterher beim Bier an der Theke geführt. Wer da aus Zeitgründen nicht mitmachen kann, hat das Nachsehen - und das sind leider zu oft Frauen. Da müssen wir was tun." Familienfreundlichere Sitzungszeiten und digitale Sitzungsformate seien sinnvoll. "Corona hat ja gezeigt, dass so etwas funktionieren kann", sagte Merz.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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