Gauland verteidigt Ministerpräsidentenwahl in Thüringen
Archivmeldung vom 06.02.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Alexander Gauland, hat die Ministerpräsidentenwahl in Thüringen verteidigt. "Das ist sogar sehr ernsthafter Parlamentarismus. Denn unser Ziel war, eine Regierung Ramelow zu verhindern", sagte Gauland der RTL/n-tv-Redaktion auf die Frage, ob das Wahlmanöver der AfD in Thüringen noch etwas mit ernsthaftem Parlamentarismus zu tun habe.
Es sei "völlig klar" gewesen, dass der AfD-Kandidat keine Mehrheit bekomme. "Aber es gab eine Chance, die sich ja auch realisiert hat, dass ein anderer Kandidat Ramelow verhindern kann. Also war es das Ziel der AfD, diesem Kandidaten zum Sieg zu verhelfen. Das hat sehr viel mit Demokratie zu tun und wenig mit Tricks", so der AfD-Politiker weiter.
Die AfD-Bundesspitze sei in diese Planungen jedoch nicht involviert gewesen.
"Wir telefonieren regelmäßig, auch mit Björn Höcke, aber wir waren weder eingeweiht noch haben wir den mitgeplant, weil es kein Coup war. Es war völlig klar, dass nur mit der Wahl von Herrn Kemmerich das Ziel, die Regierung Ramelow zu verhindern, erreicht werden kann. Und das haben die Thüringer Freunde völlig richtig und klug, selbst entschieden", so der AfD-Fraktionschef. Auf mögliche Neuwahlen blickt er entspannt: "Wir fürchten uns vor Neuwahlen nicht. Wenn die anderen Neuwahlen wollen, dann bitteschön. Ich fürchte nur, das wird eine böse Überraschung für die anderen Parteien", sagte Gauland der RTL/n-tv-Redaktion. Stimmenverluste erwarte er nicht. "Das kann man jetzt nicht voraussagen, aber ich glaube nicht, dass wir Stimmen verlieren. Und man muss sehen, welche Mehrheiten dann entstehen", so der AfD-Politiker.
Quelle: dts Nachrichtenagentur