Gemeindebund vor der Spaltung?
Archivmeldung vom 17.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Städte- und Gemeindebund Sachsen-Anhalt gerät zunehmend in Turbulenzen. Nach Angaben der Volksinitiative gegen die Gemeindereform liebäugeln mittlerweile rund 90 Kommunen mit dem Austritt, berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung.
"Dieses Votum ist richtungweisend", sagte Ralf
Wunschinski (CDU), Bürgermeister der Saalekreis-Gemeinde Angersdorf
und Sprecher der Volksinitiative gegen die Gemeindereform. Er hat
nach eigenen Angaben bei allen Gemeindebürgermeistern im Land
angefragt, ob sie aus dem Städte- und Gemeindebund Sachsen-Anhalt
austreten und einem neuen Verband nur für kleine Gemeinden beitreten
würden. 90 hätten ihre Zustimmung signalisiert, sagte Wunschinski der
MZ. Bei einem Treffen mit anderen Bürgermeistern im September in
Westerhausen (Harzkreis) soll nun das weitere Vorgehen beraten
werden. Etliche Gemeinden seien wegen der mangelnden Unterstützung
des Gemeindebundes im Streit um die Gemeindereform enttäuscht. Beim
Städte- und Gemeindebund wächst jetzt die Angst vor einer Spaltung.
"Wir sind besorgt, dass die Interessensvertretung der Städte und
Gemeinden im Land gespalten wird, Schlagkraft verloren geht und die
kommunale Familie geschwächt wird", sagte Sprecher Jürgen Leindecker.
Er wies den Vorwurf zurück, der Bund vertrete die Interessen der
kleinen Gemeinden nicht genug. "Diese gefühlte Nicht-Vertretung kann
man nicht belegen."
Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung