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Rentenversicherung fordert Haltelinien bei Rentenniveau und Beitragssätzen

Archivmeldung vom 15.09.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de

Zehn Tage vor der Bundestagswahl fordert die Deutsche Rentenversicherung Bund Haltelinien für Rentenniveau und Beitragssätze über die bisherigen Festlegungen hinaus. Ihre Präsidentin Gundula Roßbach sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag): "Die Alterssicherung ist auf lange Sicht angelegt und muss immer wieder weiterentwickelt werden: Ich denke da etwa an die Festlegung von Haltelinien beim Beitragssatz und beim Rentenniveau über das Jahr 2030 hinaus." Roßbach nannte es dabei wichtig, "dass wir angemessene Renten und einen akzeptablen Beitragssatz immer zusammen denken". Ziel sollte es nach ihren Worten sein, hier einen Konsens zu finden, der auch langfristig tragfähig sei. Zugleich beharrte Roßbach darauf, gesamtgesellschaftliche Aufgaben wie die vorzeitige Angleichung der Renten in Ost und West und die so genannte Mütterrente aus Steuermitteln zu finanzieren.

Das Rentenniveau zeigt an, wie die Renten den Löhnen folgen. Es setzt die durchschnittliche Rente nach 45 Jahren Arbeit ins Verhältnis zum Durchschnittseinkommen. Laut Schätzungen des Bundesarbeitsministeriums könnte es von derzeit 47,8 Prozent bis zum Jahr 2045 auf etwa 41,6 Prozent sinken. Nach geltendem Recht darf das Rentenniveau bis 2030 nicht unter 43 Prozent sinken. Festlegungen über diesen Zeitraum hinaus gibt es noch nicht. Der Beitragssatz soll bis 2030 nicht über 22 Prozent steigen. Aktuell beträgt er 18,7 Prozent des Bruttolohns.

Roßbach betonte, um den Anforderungen der demographischen Entwicklung nach 2030 gerecht zu werden, sei es wichtig, dass die Politik sich neben der gesetzlichen Rente auch mit der privaten und der betrieblichen Altersvorsorge befasse. Wer neben der gesetzlichen Rente keine ausreichenden Leistungen aus einer Betriebsrente oder einer privaten Vorsorge erhalte, werde im Alter vermutlich Abstriche von dem zuvor gewohnten Lebensstandard hinnehmen müssen.

Für das Vertrauen der Menschen in die gesetzliche Rentenversicherung sind nach den Worten von Roßbach weniger statistische Größen wie das Rentenniveau maßgeblich, sondern vor allem die Höhe der Rente. Entscheidend sei vor allem, "dass die Versicherten für ihre Beitragszahlungen eine adäquate Gegenleistung bekommen und auch in Zukunft an den Lohnsteigerungen partizipieren". Und da sage sie ganz deutlich: "Gerade die letzten Jahre haben gezeigt, dass wir deutliche Rentensteigerungen hatten und die Rentenversicherung auch in Zeiten von Finanzkrisen ihre Leistungen sicher auszahlt."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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