30 Jahre Einheit: Institut warnt vor Rückschlag für viele ostdeutsche Regionen
Archivmeldung vom 05.09.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Abstand zur Wirtschaftskraft Westdeutschlands wird nach Einschätzung des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) in vielen Regionen Ostdeutschlands in den kommenden Jahren wieder größer.
"Es wird einige wenige Regionen wie die um Jena geben, die weiter aufholen werden. Aber es wird künftig auch Regionen geben, die wegen der demografischen Keule, also der Alterung und Abwanderung, wieder stärker abgehängt werden", sagt IWH-Vizepräsident Oliver Holtemöller der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
In den Ost-Ländern wird die Erwerbsfähigenzahl bis zum Jahr 2060 um zwei Fünftel abnehmen, in Westdeutschland dagegen nur um knapp ein Fünftel. Die Politik müsse sich künftig "stärker auf die Förderung der Städte und Ballungsgebiete konzentrieren. Denn die ländlichen Räume in Ost und West sind bereits etwa gleichauf", forderte Holtemöller. Nur so könne es gelingen, mehr dringend benötigte Zuwanderer, moderne Dienstleister und Wissenschaftler anzulocken. In Potsdam beginnen an diesem Samstag die 30-tägigen Feierlichkeiten anlässlich des 30. Jubiläums der deutschen Einheit am 3. Oktober.
Quelle: Rheinische Post (ots)