FDP-Politiker Goldmann gegen Zigaretten-Richtlinie aus Brüssel
Archivmeldung vom 14.12.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Deutschland sind die Pläne der EU-Kommission für eine Richtlinie, die vor allem die umstrittene Verwendung von Zusatzstoffen in Zigaretten stark einschränken wird, umstritten. Hans-Michael Goldmann (FDP), Vorsitzender des Verbraucherausschusses des Bundestags, sieht in den Brüsseler Plänen einmal mehr den Versuch, die Bürger zu bevormunden.
"Im Zweifel schreit der Liberale nicht nach Verboten, sondern fällt seine Entscheidungen in Anlehnung an wissenschaftliche Erkenntnisse", sagte Goldmann der Tageszeitung "Die Welt". Das Verbot von Zusatzstoffen werde niemanden vom Rauchen abhalten. Nötig sei eine "zielgruppenorientierte" Prävention.
Dagegen wertet Professor Otmar Wiestler, Chef des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg, die Brüsseler Pläne als dringend notwendige Gesundheitsvorsorge des Staates für seine Bürger: "Tabakzusatzstoffe überdecken den bitteren und scharfen Geschmack und Geruch des Tabakrauchs." Zusatzstoffe geben Zigaretten einen unverwechselbaren Geschmack und machen sie zugleich bekömmlicher. Dieses "Maskierung" fördere den Tabakkonsum. "Daher sollten Tabakzusatzstoffe, welche die Attraktivität und Schmackhaftigkeit von Tabakprodukten erhöhen, verboten werden", sagte Wiestler der "Welt". Eine solche Maßnahme diene "unmittelbar dem Jugend- und Verbraucherschutz".
Quelle: dts Nachrichtenagentur