Özdemirs Werbeverbot für Kinder-Süßigkeiten verzögert sich weiter
Archivmeldung vom 23.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) kommt beim Verbot für an Kinder gerichtete Lebensmittelwerbung nicht voran. Ein Gesetz, das Kinderwerbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- oder Salzgehalt verbieten soll, befindet sich laut Bundesministerium weiter in der internen Ressortabstimmung, wie der "Spiegel" berichtet.
Aus Parlamentskreisen hieß es demnach zuletzt, dass das vor über einem
Jahr von Özdemir vorgestellte Kinder-Lebensmittel-Werbegesetz im August
im Kabinett verabschiedet werden könnte, ein entsprechender Entwurf sei
einigungsfähig. Davon ist keine Rede mehr.
Verbände kritisieren
seit Langem, dass das Vorhaben in der Ampel feststecke. "Vor allem
aufgrund des Drucks der FDP erwarten wir, dass der eigentlich sinnvolle
Entwurf des BMEL bis zur Unkenntlichkeit verwässert wird", sagte Luise
Molling von der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch, die gerade eine
Marktstudie zum Zuckergehalt von Kindergetränken vorgestellt hat.
Demnach sind 86 Prozent der Getränke überzuckert. Im Extrem enthalten
sie bis zu 26 Zuckerwürfel pro Dose.
"Es gibt einen weltweiten
Konsens, dass Kinder vor Werbung für ungesunde Produkte geschützt werden
müssen", sagte Berthold Koletzko, Professor für Pädiatrie am Klinikum
der Universität München und Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit.
Kinderwerbung für Süßes erhöhe den Konsum, präge fürs Leben und führe zu
Erkrankungen wie Adipositas oder Diabetes. Koletzkos Empfehlung:
"Kinder sollten Wasser trinken."
Quelle: dts Nachrichtenagentur