Lucke kritisiert Islam-Forderungen der AfD als "populistisch"
Archivmeldung vom 18.04.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer frühere AfD-Vorsitzende Bernd Lucke hat sich in die Debatte über den Anti-Islam-Kurs der Partei eingeschaltet und den Kurs den eingeschlagenen Kurs scharf kritisiert. "Mit populistischen Forderungen wie Minarettverboten oder islamischen Gottesdiensten nur in deutscher Sprache fördern wir nur die Radikalisierung von Muslimen", sagte er der "Berliner Zeitung" (Dienstag-Ausgabe).
"Sie würden sich als Bürger zweiter Klasse vorkommen", fügte Lucke hinzu, der heute Vorsitzender der Allianz für Fortschritt und Aufbruch (Alfa) ist. Lucke nimmt damit Bezug auf den Leitantrag des AfD-Bundesvorstands für ein Grundsatzprogramm, das sich für ein Minarettverbot in Deutschland ausspricht und auch den Muezzinruf ablehnt.
Die Landtagsfraktion der Thüringer AfD hatte auf einer Klausurtagung zudem die Forderung beschlossen, Imame sollten in deutscher Sprache predigen. Es gebe viele Auslandsgemeinden, die Gottesdienst in der Sprache feiern, die die Besucher am besten verstünden, sagte Lucke. "Wer das verbietet, wird nicht verhindern, dass man sich in Privaträumen zu Gottesdiensten trifft und dort in der eigenen Sprache den Gottesdienst begeht", fügte er hinzu.
Quelle: dts Nachrichtenagentur