Extremismus-Forscher Hubertus Knabe hält CDU-Debatte um eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei für schädlich
Archivmeldung vom 04.05.2024
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Freigeschaltet durch Mary SmithDer Extremismus-Forscher und langjährige Direktor der Berliner Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, hält die Diskussion innerhalb der CDU über eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei für einen strategischen Fehler. "Überlegungen, den Unvereinbarkeitsbeschluss der Union mit Blick auf die Linkspartei aufzuweichen, schaden nur der CDU - in Thüringen, aber auch darüber hinaus", sagte Knabe der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Wenn potenzielle CDU-Wähler fürchten müssen, dass sie für ihre Stimme am Ende ein Bündnis mit der Linkspartei bekommen, werden sie sich bei den Landtagswahlen in Ostdeutschland zweimal überlegen, wo sie ihr Kreuz machen."
Knabe reagierte auf Äußerungen des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther (CDU), der sich für eine weniger scharfe Abgrenzung der Union von der Linkspartei im Vergleich zur AfD ausgesprochen hatte.
"Diese Diskussion nützt nur der AfD", so Knabe gegenüber der NOZ. "Wer nicht möchte, dass Thüringen weiter von der Linken regiert wird, kann nur noch AfD wählen, wenn auf die CDU in dieser Frage kein Verlass mehr ist." Dass der Kieler Regierungschef Günther mit seinen Äußerungen "der sterbenden Linken Wiederbelebungshilfe" leiste, zeige "ein erstaunliches Maß an historischer Ahnungslosigkeit", sagte Knabe weiter. "Die Linke ist nach eigenem Bekunden rechtsidentisch mit der SED, die 40 Jahre lang in der DDR eine Diktatur betrieb. Für viele Ostdeutsche ist eine Zusammenarbeit mit dieser Partei deshalb ein absolutes No-Go."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)