Linke-Bundesgeschäftsführer Schindler: Lehre aus der Coronakrise muss Vorrang des Öffentlichen sein
Archivmeldung vom 07.01.2021
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Freigeschaltet durch André OttDie Bekämpfung der Coronakrise darf nach Überzeugung des Linke-Bundesgeschäftsführers Jörg Schindler nicht zu sozialen Verwerfungen führen. Zentral gehe es um die Frage, wer die Kosten dieser Krise trägt, sagte Schindler im Interview mit der Tageszeitung "nd.DerTag".
Diejenigen, die von der Krise profitieren, müssten einen entscheidenden Beitrag leisten, deshalb plädiere die Linke für eine Vermögensabgabe. Schindler fordert "einen Wechsel in der Wirtschaftspolitik und den Vorrang des Öffentlichen". Der Staat müsse mehr in Gesundheit, Bildung und andere öffentliche Bereiche investieren. Der Gesundheitsschutz müsse mit einer sozialen Flankierung verbunden sein. Dies seien Elemente eines solidarischen Lockdowns. Dazu gehöre auch, die Lizenz für Impfstoffe gegen Corona freizugeben, damit weitere Firmen in die Produktion einsteigen können. "Was alle brauchen, muss von der Gesellschaft zur Verfügung gestellt werden", so Schindler.
Die Linke hält ihren bereits zweimal verschobenen Parteitag mit der Wahl der Parteivorsitzenden und des Vorstands Ende Februar dezentral ab. Die Delegierten tagen - digital vernetzt - an 16 verschiedenen Orten in den Bundesländern gleichzeitig.
Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)