Martin Häusling: "Die größten Verlierer der gemeinsamen Agrarpolitik der letzten Jahre sind ja die Bauern"
Archivmeldung vom 24.03.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAngesichts der Proteste von Bauern zur Neubewertung der Agrarsubventionen durch die EU hat der Europaabgeordneter der Grünen Martin Häusling die Beschlüsse verteidigt. "Wir müssen dringend die Agrarpolitik umsteuern", so Häusling im ARD-Mittagsmagazin. "Denn man sieht ja, die größten Verlierer der gemeinsamen Agrarpolitik der letzten Jahre sind ja die Bauern."
In den letzten 20 Jahren habe "die Hälfte der Landwirte hat zugemacht, da müssten ja auch die Bauern sich überlegen, ob sie auch auf dem richtigen Weg sind", so der Grünen-Politiker. Das Geld müsse in die Richtung der Bauern ausgegeben werden, die "wirklich umweltgerecht und tiergerecht Landwirtschaft betreiben. Und ich glaube, dann ist auch die Gesellschaft weiterhin bereit, die Landwirte zu unterstützen.
So, wie es im Moment ist, darf es auf keinen Fall weitergehen, denn dann verlieren die Bauern, aber es verliert auch die Umwelt in dem Punkt." Es gehe nicht darum, dass "wir konventionelle Bauern "bashen" (...), sondern dass wir diejenigen fördern, die in eine andere Richtung gehen", die Politik müsse den Bauern den Umstieg ermöglichen. "Wir sehen ja, der ökologische Landbau ist im letzten Jahr um 22% gewachsen, also es geht ja doch eindeutig in die Richtung und wir wollen den Umstieg in diese Richtung fördern", so der der EU-Politiker. Die Umweltfolgekosten dieser Art von Landwirtschaft würden am Ende "auch die Verbraucher treffen, siehe Grundwasserbelastung, siehe aber auch den Einsatz von Antibiotika, da müssen wir doch umsteigen." Das sei auch im Interesse der Bauern, "gerade die müssen da auch mitspielen." Anfang März hatte das Bundeslandwirtschaftsministerium seine Reformpläne für die Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in Deutschland vorgestellt. Große Betriebe sollen künftig weniger Förderung bekommen, aus den Direktzahlungen soll mehr Geld in die ländliche Entwicklung fließen. Die Vorschläge müssen aber noch abgestimmt werden.
Quelle: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg (ots)