Verteidigungsminister ruft nach Sabotage-Alarm zu "Wachsamkeit"
Archivmeldung vom 15.08.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) rät nach Sicherheitsvorfällen in der Luftwaffenkaserne Köln-Wahn und dem Nato-Stützpunkt Geilenkirchen zu erhöhter Aufmerksamkeit.
"Wir haben an beiden Orten schnell reagiert, Zugänge gesperrt,
Kontrollen verschärft, Ermittlungsbehörden eingeschaltet und
Laboruntersuchungen veranlasst. Die Vorfälle zeigen, dass wir weiterhin
wachsam bleiben müssen", sagte Pistorius dem "Spiegel" am Mittwochabend.
"Selbstverständlich überprüfen wir auch nach diesen Vorfällen unsere
Absicherungspläne und passen diese bei Bedarf an. Dies ist bereits in
Auftrag gegeben", betonte der SPD-Politiker.
Derzeit gebe es
keine konkreten Hinweise auf einen Zusammenhang der beiden Ereignisse in
Köln-Wahn und Geilenkirchen. "Jetzt gilt es, weitere
Untersuchungsergebnisse abzuwarten und besonnen zu handeln. Dabei
vertrauen wir auf die bewährte Zusammenarbeit mit den zuständigen
Ermittlungsbehörden", so Pistorius.
Auch
Grünen-Sicherheitsexperte Konstantin von Notz mahnt zu erhöhter
Wachsamkeit. "Man muss diese Verdachtsmomente maximal ernst nehmen",
sagte der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremius im Bundestag
dem "Spiegel". "Sie betten sich ein in eine tägliche Gefährdungslage
von Drohnenüberflügen von Kasernengelände, über Mordpläne gegen Manager
und die Festnahme von Sabotageverdächtigen durch den
Generalbundesanwalt." Im Raum stehe "eine konkrete Gefährdung von Leib
und Leben" der Soldaten.
Die CDU-Verteidigungspolitikerin Serap
Güler sieht das Verteidigungsministerium in der Pflicht, offene Fragen
zu klären: "Das Ministerium muss jetzt umgehend aufklären, wie es einem
Außenstehenden gelingen konnte, auf eigentlich gut geschützte
Bundeswehrkasernen eindringen zu können", sagte sie dem "Spiegel".
"Gleichzeitig ist es der Bundeswehr hoch anzurechnen, dass die Vorfälle
früh erkannt wurden", so Güler.
Quelle: dts Nachrichtenagentur