Zeitung: Peer Steinbrück verweigert Auskunft zur Höhe eines Bilfinger-Honorars
Archivmeldung vom 03.11.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKöln. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück legt weiterhin nicht die vollständige Höhe seine Honorare aus Nebentätigkeiten offen. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, will sich der frühere Finanzminister nicht zur genauen Höhe eines Honorars äußern, das ihm der Baukonzern Bilfinger SE für ein Interview im Geschäftsbericht 2010 gezahlt hat. Auf Nachfrage, wie viel Bilfinger für die zehn Antworten überwiesen habe, teilte SPD-Sprecher Tobias Dünow dem "Kölner Stadt-Anzeiger" mit: "Dazu macht Herr Steinbrück keine Angaben."
Ebenso wolle sich Steinbrück nicht zu der Frage äußern, ob das Honorar gespendet worden sei. Am vergangenen Dienstag hatte der SPD-Kanzlerkandidat seine umstrittenen Vortragshonorare offengelegt. Demnach nahm er rund 1,25 Millionen Euro mit Reden ein. Das Interview-Honorar wurde jedoch nicht aufgeführt. Die Bilfinger-Zahlung sei nicht in der Aufstellung der Nebeneinkünfte genannt worden, weil sich "diese Liste explizit auf die Vortragstätigkeiten von Herrn Steinbrück bezieht", betonte der SPD-Sprecher. Die SPD warb aber auch am Freitag noch auf ihrer Homepage mit den Worten: "Auf Euro und Cent - Steinbrück legt Nebentätigkeiten offen".
Steinbrück hat mindestens 7000 Euro für das Interview erhalten - er hatte wie vorgeschrieben beim Bundestagspräsidenten die Honorarstufe drei (mehr als 7000 Euro) angegeben. Die genaue Höhe bleibt jedoch weiter im Dunkeln. Kritisch äußert sich Holger Timmer, IG-Metall-Vorstand und Mitglied im Bilfinger-Aufsichtsrat. Er könne sich vorstellen, dass die Honorar-Zahlung an Steinbrück "Thema im Aufsichtsrat wird", sagte er am Freitag dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)