Grünen-Politiker bekommen laut BKA am meisten Hass ab
Archivmeldung vom 30.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićKriminalität aus Hass gegen Politiker und Amtsträger hat im vergangenen Jahr deutlich zugenommen - besonders betroffen sind offenbar Politiker der Grünen. Das geht aus einem vertraulichen Lagebild des Bundeskriminalamts (BKA) hervor, über das der "Spiegel" berichtet.
Die Polizei verzeichnete demnach 5.388 Straftaten, ein Plus von 29,1
Prozent verglichen mit 2022. Bei deutlich mehr als der Hälfte der Fälle
handelte es sich um Beleidigungen, die oft anonym über das Internet
erfolgten. Immer wieder ging es auch um Sachbeschädigung. Die Zahl der
Gewaltdelikte (118) sank indes um ein Drittel. Aufklären ließ sich im
vorigen Jahr etwas mehr als die Hälfte der Straftaten. Ermittelt wurden
3.099 Tatverdächtige, mehr als 80 Prozent waren Männer.
In drei
von vier Fällen ließen sich Taten weder dem linken noch dem rechten
Spektrum zuordnen. Die Statistik legt nahe, dass Politiker der Grünen
2023 am häufigsten Opfer dieser Form politisch motivierter Kriminalität
wurden (1.032 Straftaten). Mit einigem Abstand folgen Angehörige von SPD
(536), FDP (434), Union (324) und AfD (222). Nicht bei jeder Straftat
wird laut BKA die Partei des Opfers erfasst.
Das Lagebild
schildert mehrere konkrete Fälle. So beleidigten im November 2023
Teilnehmer eines Fackelmarsches den parteilosen Bürgermeister von
Greußen in Thüringen ("linkes und korruptes Arschloch"). Als er die
Veranstaltung filmte, schlug man ihm das Handy aus der Hand. In Berlin
schickten Unbekannte eine Patrone an die Grünenfraktion im
Abgeordnetenhaus - und drohten einer Person per Brief mit einer "Kugel
in den Kopf". Tätern geht es laut BKA darum, das "Sicherheitsempfinden"
der Opfer zu stören. Eine Rolle spiele auch "persönliche Impulsabfuhr".
Quelle: dts Nachrichtenagentur