Kauder verteidigt Union gegen Westerwelle-Angriff
Archivmeldung vom 18.01.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUnions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) hat den Vorwurf des früheren Außenministers Guido Westerwelle (FDP) zurückgewiesen, die Union diskriminiere Homosexuelle. Das Nein zum Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Partnerschaften sei nicht diskriminierend, sagte Kauder der "Frankfurter Rundschau" (Samstagausgabe). "Unser Maßstab ist ausschließlich das Kindeswohl. Das Interesse von Erwachsenen, die ein Kind adoptieren wollen, muss dahinter zurücktreten."
Er sei überzeugt, dass es für Kinder am besten sei, wenn sie mit Vater und Mutter aufwüchsen. "Natürlich kann Erziehung auch in anderen Konstellationen gelingen. Aber das muss bei Adoptionen nicht zur Regel gemacht werden." Er warnte in diesem Zusammenhang das Bundesverfassungsgericht, etwas am Schutz der Ehe im Grundgesetz zu verändern. "Manchmal habe ich den Eindruck, dass das Prinzip der Selbstbeschränkung des Bundesverfassungsgerichts heute nicht mehr ernst genommen wird", sagte Kauder.
Der CDU-Politiker sagte weiter, er habe in der Debatte um die Rechte von Homosexuellen wie auch in der Diskussion um Zuwanderung den Eindruck, als gebe es Denkverbote. "Manchmal scheint es mir, als tolerierten einige nur das, was ihrer Ansicht oder dem Mainstream entspricht. Ansonsten wird man in wüster Form angegriffen." Die Kritik Westerwelles, in Deutschland regiere seit Jahren die Spießigkeit, ließ Kauder abtropfen. "Herr Westerwelle mag kritisieren, was er mag", sagte er. Er selbst halte zum Beispiel manche ökologische Vorzeige-Stadtviertel für spießig. "Da muss jede Mülltonne am rechten Fleck stehen und nachts müssen alle leise sein. Die Bewohner halten sich übrigens für modern", sagte Kauder.
Quelle: dts Nachrichtenagentur