Kornelia Möller: Positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt geht an Langzeitarbeitslosen vorbei
Archivmeldung vom 03.01.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlHeute legt die Bundesagentur für Arbeit die Arbeitsmarktzahlen für Dezember sowie das Jahr 2006 insgesamt vor. Hierzu erklärt Kornelia Möller, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE.:
Die neuen Zahlen der Bundesagentur zeigen vor allem eines: Die
gute konjunkturelle Entwicklung und die außergewöhnlich milden
Temperaturen spiegeln sich auch auf dem deutschen Arbeitsmarkt
wider. Jetzt kommt es darauf an, die Menschen an dieser Entwicklung
zu beteiligen. Ansonsten wird die Armutsquote trotz sinkender
Arbeitslosigkeit weiter steigen. 1,9 Millionen
sozialversicherungspflichtige Beschäftigte sind schon heute auf einen
Nebenjob angewiesen, das sind 36.000 mehr als im Vorjahr. Dieser
Trend - Arm trotz Arbeit - ist nicht akzeptabel.
Besonders schlecht steht es nach wie vor um die Perspektiven von
Geringqualifizierten und insbesondere von Langzeitarbeitslosen. Deren
Anteil an der absoluten Arbeitslosigkeit steigt weiterhin drastisch
an, von 36 Prozent im Vorjahr auf 42 Prozent im Dezember 2006. Von
der Wirtschaft wurden diese Menschen bereits abgeschrieben. Der
Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) stellte jüngst
düsteren Aussichten für 1,5 Millionen Langzeitarbeitslose vor.
Statt den Entwicklungen tatenlos zuzusehen, ist es eine gesamtgesellschaftliche Verpflichtung, auch langzeitarbeitslosen Menschen eine Chance zu geben. Politik und Wirtschaft sind gefragt, bessere Qualifikations- und Ausbildungsbedingungen zu schaffen. Ein Programm zur Ausweitung öffentlich finanzierter Beschäftigung, wie es in einem Antrag der Fraktion DIE LINKE. (Drs. 16/2504) schon lange vorliegt, wäre ein erster, notwendiger Schritt.
Quelle: Pressemitteilung DIE LINKE.