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Angeblich plagiierte Wissenschaftler stützen Lammert

Archivmeldung vom 31.07.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Norbert Lammert, 2011 Bild: Deutscher Bundestag / Melde / de.wikipedia.org
Norbert Lammert, 2011 Bild: Deutscher Bundestag / Melde / de.wikipedia.org

Nach Plagiatsvorwürfen gegen seine Doktorarbeit erhält Norbert Lammert (CDU) Unterstützung von den Wissenschaftlern, bei denen er abgeschrieben haben soll. Der Politologe Wolfgang Jäger kritisierte den anonymen Autor der Vorwürfe, eine fehlerhafte Dokumentation vorgelegt zu haben. "Der hat nicht seriös gearbeitet", sagte Jäger der "Süddeutschen Zeitung".

Der im Internet veröffentlichten Aufstellung zufolge soll sich Bundestagspräsident Lammert bei dem Politikwissenschaftler bedient und aus einem Buch zitiert haben, das es gar nicht gibt. Dies sei falsch, betonte Jäger. Er habe damals den Titel fehlerhaft wiedergegeben, das Buch existiere jedoch. Auch der Politologe Hans-Otto Mühleisen stellte sich hinter Lammert: "Ich kann bisher nichts erkennen, was auf ein Plagiat schließen lässt". In der Arbeit Lammerts finden sich angeblich Ähnlichkeiten mit einigen Werken Mühleisens.

Plagiatsjäger will anonym bleiben

Der Plagiatsjäger, der unter dem Namen "Robert Schmidt" die Vorwürfe gegen Bundestagspräsident Norbert Lammert veröffentlicht hat, will weiterhin unerkannt bleiben und unter Pseudonym auftreten. In einer E-Mail teilte er der "Welt" mit: "Ich möchte nicht in der Öffentlichkeit stehen."

Schmidt schreibt zudem, er sehe in einer Untersuchung durch die Universität Bochum einen möglichen Interessenskonflikt, "da Herr Lammert als Honorarprofessor Mitglied der Fakultät ist und somit eine Befangenheit bestehen könnte". Er habe die Dissertation seit Mitte Juni untersucht und rund 250 Arbeitsstunden investiert.

Schmidt wehrt sich gegen den Vorwurf, er verfolge eine politische Agenda: "Ich hätte zum Beispiel auch wissenschaftliches Fehlverhalten prominenter SPD-Mitglieder öffentlich gemacht, aber das hat sich nicht so ergeben."

Schmidt habe sich in der Vergangenheit auch die Doktorarbeiten der Bundesminister Guido Westerwelle (FDP), Peter Ramsauer, Hans-Peter Friedrich (beide CSU), Wolfgang Schäuble und Thomas de Maizière (beide CDU) angeschaut. Einen Plagiatsvorwurf habe er daraus aber nicht ableiten können.

Im vergangenen Jahr teilte Schmidt der "Welt" mit: "Von Herrn Ramsauers Arbeit war ich sogar etwas beeindruckt, weil man als Leser spürte, dass hinter der Arbeit eine gewisse Kraft steckt und er sich mit dem Thema wirklich beschäftigt hat."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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