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Ethikrat-Vorsitzender sieht Widerspruchslösung kritisch

Archivmeldung vom 04.09.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Warnen, kritisieren und Fingerzeig (Symbolbild)
Warnen, kritisieren und Fingerzeig (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Peter Dabrock, hat sich kritisch zur Widerspruchslösung bei Organspenden geäußert. Diese Lösung sei ein "wirklich tiefer Eingriff in das Selbstverfügungsrecht über den eigenen Körper", sagte Dabrock am Dienstag im Deutschlandfunk. Das Schweigen werde so als Zustimmung ausgelegt - in einem Bereich, der als höchstpersönlich gelte. Die Verbesserung in anderen Ländern mit Widerspruchslösung sei vor allem der verbesserten Organisation zu verdanken.

Man könne nur, wenn sich nach verbesserter Organisation nichts ändere, vielleicht noch über diesen "schwerwiegenden Eingriff in das Freiheitsrecht diskutieren". Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe schließlich bereits Maßnahmen zur besseren Organisation der Organspende auf den Weg gebracht. Der Sozialethiker und Theologe sieht es als wichtig an, dass man aus diesem "Akt der Freiwilligkeit und der Solidarität" keinen Pflichtakt mache. Maßnahmen, die zu ergreife n wären, seien die Freistellung des gesetzlich vorgesehenen Transplantationsbeauftragten, eine finanzielle Entschädigung für die durchführenden Krankenhäuser und die Verbesserung der dahinter liegenden Organisationsstruktur und eine verbesserte Kommunikation.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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