Fall Edathy: Oppermann weist Vorwürfe entschieden zurück
Archivmeldung vom 19.12.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSPD-Fraktionschef Thomas Oppermann hat Teile der Darstellung des früheren Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy über die Kommunikation in der Frühphase der Affäre entschieden zurückgewiesen.
Die Behauptung Edathys, Oppermann habe den Bundestagsabgeordneten Michael Hartmann im Dezember 2013 zur Seite genommen und mit ihm erörtert, wie man einen möglichen Suizid Edathys kommentiere, nannte Oppermann gegenüber dem Magazin "Spiegel" "völlig absurd". Es sei Tag der Kanzlerinwahl gewesen, Edathy habe an jenem Morgen gefehlt, "und ich war voll darauf konzentriert, bei der Kanzlerinwahl alle Stimmen zusammenzubekommen". Mit Hartmann habe er ein andermal nur kurz über Edathy gesprochen. Das Thema sei ihm unangenehm gewesen: "Über so was redest du in einer solchen Situation nicht. Schon aus Selbstschutz."
Zur Postenvergabe innerhalb der SPD vor der Regierungsbildung habe er Edathy wissen lassen: "Edathy hatte sich durch gute Arbeit angeboten. Aber andere auch, und so habe ich allen das Gleiche gesagt: Ihr kennt die Abläufe." Auch den Vorwurf, Oppermanns Büroleiter sei über den Fall Edathy im Bilde gewesen und habe Michael Hartmann gedrängt, Edathy zu einer Aufgabe seines Bundestagsmandats zu bewegen, streitet der Fraktionschef ab: "Ich habe mein Wissen über Edathy keinem meiner Mitarbeiter anvertraut."
Sorgen über seine politische Zukunft macht sich Oppermann trotz der Aussagen Edathys nicht: "Ich bin auch in einem Jahr noch Fraktionschef."
Quelle: dts Nachrichtenagentur