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Kriminalbeamte fürchten Nachahmungstaten nach Nizza- Anschlag

Archivmeldung vom 16.07.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.07.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Michael Hirschka / pixelio.de
Bild: Michael Hirschka / pixelio.de

Der Vize-Chef des "Bundes Deutscher Kriminalbeamter" (BDK), Ulf Küch, schließt Nachahmungstaten nach dem Anschlag in Nizza auch für Deutschland nicht aus. "Man sieht, dass die Unmenschen nicht nur herkömmliche Waffen gebrauchen, sondern mittlerweile mittels eines einfachen Lkw ihre mörderischen Spuren zu ziehen in der Lage sind. In solchen Fällen ist es kaum möglich, hier etwas zu verhindern", sagte Küch dem "Handelsblatt".

 Natürlich würden auch Großveranstaltungen von der Polizei geschützt. "Aber den einhundertprozentigen Schutz wird es in einer freiheitlichen Gesellschaft nicht geben." Scharfe Kritik äußerte Küch an der Politik, die nach "schlimmen Anschlägen" immer einfache Lösungen anbiete, um das Problem in den Griff zu bekommen. Radikalen Tätern den Zugang zu internationalen Internetforen zu sperren, sei schon seit Jahren immer wieder gefordert worden. Passiert sei aber nichts. "Es ist auch die Frage, ob das in einem weltweit agierenden Servernetz so ohne weiteres möglich sein wird, solange keine international verbindlichen Standards vereinbart und um- und durchgesetzt worden sind", sagte Küch. Letztlich sehe man ja auch, wie sich Internetunternehmen wie Google oder Facebook schwer damit tun, "schnell und nachhaltig ihre Foren mit radikalen Seiten zu säubern". Auch eine bessere Zusammenarbeit von Geheimdiensten ist für Küch "nicht mehr als ein frommer Wunsch" mancher Innenpolitiker. "Solange die 16 Länderpolizeien mit jeweils unterschiedlichen Systemen arbeiten und sich kaum oder nur sehr schwer untereinander austauschen können, solange es selbst RAF-Leuten der dritten Generation möglich ist, durch unsere Republik zu reisen und einen Raubüberfall nach dem anderen zu begehen, solange wird sich auch im Bereich des international vernetzten Terrorismus kaum etwas verändern", sagte er.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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