Corona-Schutz: Zentralrat der Juden spricht sich für Lockerungen aus
Archivmeldung vom 07.05.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat das Handeln der Politik in der Corona-Krise gelobt und sich zugleich für fortdauernde Lockerungen ausgesprochen. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte Schuster, "das entschiedene Handeln von Bund und Ländern war nach meinem Eindruck absolut richtig.
Die Erfolge geben den Maßnahmen recht." Aktuell sei er bei einem entsprechenden Verlauf der Infektionszahlen allerdings dafür, "dass es zu weiteren Lockerungen der Einschränkungen kommt". Soziale Distanz sei auf Dauer riskant. "Die psychischen Auswirkungen sind nicht zu unterschätzen", sagte Schuster.
Schuster ist in Würzburg als Internist tätig. In seine Praxis und in die von Kollegen kämen derzeit deutlich weniger Patienten als üblich. "Es wäre sinnvoll, die Menschen darauf hinzuweisen, dass wenig gewonnen wäre, wenn wir bei Corona Todesfälle verhindern, dafür aber gesundheitliche Probleme vernachlässigt werden, die ebenfalls gravierende Folgen haben können", sagte er.
Namentlich lobte Schuster den bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU). "Er hat beherzt reagiert, und auch wenn ich am Anfang etwas erschrocken war, wie weit er ging, so lag er doch richtig."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)