Unionsspitze schwört Abgeordnete auf Zustimmung für Finanzpaket ein
Nach der Einigung von Union, SPD und Grünen auf ein Finanzpaket schwört die Unionsspitze ihre Abgeordneten auf die Unterstützung der Beschlüsse ein. "Fiskalische Disziplin wird in Deutschland auch weiterhin wichtig bleiben", heißt es in einem "Blitz-Briefing" der Fraktionsführung an die Parlamentarier, über das die "Rheinische Post" berichtet. "Wir sind fest entschlossen, die europäischen Fiskalregeln einzuhalten."
Nach den intensiven Verhandlungen der letzten Tage habe man "ein sehr
gutes Ergebnis erzielt". So schaffe man mit dem Sondervermögen
Infrastruktur die Grundlagen für umfassende Verbesserungen und für die
Erreichung der Klimaziele Deutschlands. "Eine bessere Infrastruktur ist
die Voraussetzung für eine neue wirtschaftliche Dynamik in unserem Land
und nicht zuletzt für ein Land, das wieder funktioniert", heißt es
weiter in dem Papier.
Außerdem werde es "an keiner Stelle an den
finanziellen Mitteln fehlen, um die Freiheit und den Frieden auf unserem
Kontinent zu verteidigen". Deutschland sei zurück "und leistet seinen
großen Beitrag zur Verteidigung des Friedens und der Freiheit in Europa
und der Welt", so die Unionsspitze.
Mit der nun erzielten
Einigung wurde vereinbart, dass die geplante Ausnahme von der
Schuldenbremse für Sicherheitsausgaben, die ein Prozent das
Bruttoinlandsprodukts übersteigen, nicht nur für die Bundeswehr, sondern
auch für Geheimdienste, den Zivil- und Bevölkerungsschutz und für die
Ukraine-Unterstützung genutzt werden kann. Die Mittel des neuen
500-Milliarden-Sondervermögens sollen über einen Zeitraum von zwölf
Jahren nur zusätzlich genutzt werden können. Dafür müssen bereits zehn
Prozent des Bundeshaushaltes für Infrastruktur-Investitionen ausgegeben
werden.
Außerdem soll ermöglicht werden, dass 100 Milliarden Euro
aus dem Sondervermögen in den Klima- und Transformationsfonds (KTF)
übergehen - mit dem Ziel der Erreichung von Klimaneutralität bis 2045.
Der Fonds wurde bisher benutzt, um die EEG-Umlage, die Gebäudeförderung,
den Wasserstoffhochlauf und die Förderung der E-Mobilität zu
finanzieren - aber auch für Ausgaben, die nicht direkt dem Klimaschutz
zugutekommen sollten, wie etwa dem Bau von Chipfabriken. Der Thinktank
Agora Energiewende rechnet damit, dass allein für die Umsetzung der
Energiewende Investitionen von rund 70 bis 90 Milliarden Euro nötig sind
- pro Jahr.
Quelle: dts Nachrichtenagentur