Wissing warnt FDP vor Rechtsruck
Archivmeldung vom 24.02.2025
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.02.2025 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Foto: Mozamaniac
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.
Verkehrs- und Justizminister Volker Wissing hat Parteichef Christian Lindner für das schlechte Abschneiden seiner früheren Partei FDP verantwortlich gemacht. "Die FDP aus der Ampel zu führen und wieder eng an die Union anzubinden, war ein strategischer Fehler", sagte Wissing dem "Tagesspiegel".
Die FDP habe dadurch ihre Eigenständigkeit reduziert und ihr
Wählerpotential verringert, so Wissing. Schon 2013 sei ein solcher
Versuch in der außerparlamentarischen Opposition geendet. "Falsch war es
auch, dass die Partei ihren Eintritt in die Ampelregierung schon kurze
Zeit danach selbst infrage gestellt hat."
Zugleich warnte Wissing
seine ehemalige Partei vor einem Rechtsruck. "Überall dort, wo die FDP
einen rechtslibertären Kurs eingeschlagen hat, hat sie nur marginale
Ergebnisse erzielt", sagte Wissing. Konkret verwies er auf die
Landtagswahl in Brandenburg, bei der die FDP nur 0,8 Prozent der Stimmen
erhielt. Aber auch Lindner schlug zuletzt vor, dass Deutschland
rechtslibertäre Politik nach dem Vorbild von Donald Trumps Berater Elon
Musk und dem argentinischen Präsidenten Javier Milei wagen solle. "Der
rechtslibertäre Flügel ist durch Wahlergebnisse mehrfach widerlegt
worden", so Wissing weiter.
Stattdessen forderte Wissing, die FDP
wieder für Koalitionen mit allen demokratischen Parteien der Mitte zu
öffnen, nachdem Lindner zuletzt eine Zusammenarbeit mit den Grünen
explizit ausgeschlossen hatte. "Die FDP muss eine Regierungspartei sein,
die bereit ist, Verantwortung zu übernehmen", sagte Wissing. Sie werde
nicht als Oppositionspartei gewählt, sondern würde von Wählern als
Korrektiv in der Regierung geschätzt. "Die FDP muss sich deshalb auf
ihren Kern besinnen und Vertrauen zurückgewinnen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur