Verkehrsminister Dobrindt will strengere Vorschriften für Lkws
Archivmeldung vom 14.09.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.09.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttBundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will das Risiko von Auffahrunfällen durch Lastwagen deutlich reduzieren: Die Bundesregierung wolle sich "auf internationaler Ebene dafür einsetzen, die technischen Vorschriften entsprechend anzupassen, um Notbremsassistenzsysteme noch sicherer und effektiver zu machen", heißt es in einer Antwort von Dobrindts Ministeriums auf eine Parlamentarische Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.
Seit 2015 müssen alle neuen Lastwagen in Europa mit Notbremssystemen ausgerüstet sein, die über Kamera oder Radar Hindernisse erkennen, den Fahrer warnen und sofort nach dieser Warnung automatisch bremsen. Diese Systeme können aber vom Fahrer abgeschaltet werden. Minister Dobrindt will diese Systeme nun von der Bundesanstalt für Straßenwesen genauer untersuchen lassen.
Dabei soll es unter anderem darum gehen, ob es wirklich notwendig ist, die Systeme ausschalten zu können und ob sie sich nicht automatisch wieder anschalten sollen. Der Grünen-Verkehrsexperte Oliver Krischer kritisierte, das geplante Forschungsprojekt reiche nicht aus. Auch bereits fahrende Lkw sollten mit Notbremseinrichtungen ausgerüstet werden.
"Das könnte Leben retten", sagte Krischer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Wir fordern Bundesverkehrsminister Dobrindt auf, hier schnell aktiv zu werden und die Ausrüstung von Bestands-LKW mit Notbremseinrichtungen schnell voranzutreiben." Hintergrund der Forderung sind eine hohe Zahl von Unfällen auf Autobahnen, bei denen Lkw-Fahrer auf im Stau stehende Autos auffahren. Dabei gab es zuletzt zahlreiche Tote.
Quelle: dts Nachrichtenagentur