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Rechtswissenschaftler: Aufregung um Scheuers Doktortitel "Sturm im Wasserglas"

Archivmeldung vom 18.01.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Die Aufregung um den in Prag erworbenen Doktortitel von CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer schätzt Rechtswissenschaftler Wolfgang Löwer als "Sturm im Wasserglas" ein. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Löwer: "Den Titel nicht mehr zu tragen, ist eine vernünftige Entscheidung." Dies "könnte ein guter Kniff sein, um die absurde Situation aufzulösen und die Wogen zu glätten", sagte der Professor für Öffentliches Recht und Wissenschaftsrecht an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

"Es ist tatsächlich schwer nachvollziehbar, dass er in Bayern als Dr. Scheuer losfährt und sobald er über die Landesgrenze kommt, plötzlich zu Herrn Scheuer ohne Doktor wird. Tatsächlich aber ist die Rechtslage so", sagte Löwer. "Insofern tut er das einzig Richtige und lässt den Doktor weg." Dies schaffe jedoch "nicht den zweiten im Raum stehenden Vorwurf aus der Welt, Teile der Arbeit abgeschrieben zu haben", fügte Löwer hinzu. In Deutschland sei es üblich, im Ausland erworbene Titel bei der Koordinierungsstelle der Kultusministerkonferenz anerkennen zu lassen. Allerdings gelinge dies - wie im vorliegenden Fall - nicht immer. "Das ist föderal eine heiße Kiste", kritisierte Löwer. "Man sollte eigentlich meinen, ein in Bayern anerkannter Titel würde automatisch auch in allen anderen Bundesländern anerkannt. Dem ist aber leider nicht so."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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