SPD will Energiepreis-Senkung als frühe Maßnahme von Schwarz-Rot
SPD-Chef Lars Klingbeil will die Stärkung der Wirtschaft zum wichtigsten Thema der neuen Bundesregierung machen. "Unsere oberste Priorität von Tag eins an ist es, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu erhöhen - mit Superabschreibungen für Unternehmen, einer Senkung der Energiepreise und einer Unternehmenssteuerreform", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". "Vor allem die ersten beiden Punkte werden sehr schnell kommen."
Aus seiner Sicht muss Deutschland jetzt schnell die Rahmenbedingungen
für Unternehmen und auch Spitzenforscher verbessern, die gerade
überlegten, die USA zu verlassen. "Wir müssen klarmachen: Die freie Welt
ist hier", sagte der SPD-Vorsitzende. "Hier haben wir einen
funktionierenden Rechtsstaat, eine demokratische Mitte, die
zusammenarbeitet, und setzen das Thema wirtschaftliche Stärke auf Platz
eins unserer Agenda."
Auch die Infrastruktur-Investitionen
müssten rasch sichtbar werden. "Es muss schnell gebaut werden, es muss
schnell saniert werden, es muss schnell spürbar sein", so Klingbeil. Das
gelte vor allem für Schulen, Kitas, Straßen, Brücken und die Bahn.
"Ich
bin überzeugt: Dass die Bahn zu spät kommt, ist nicht nur ein
Infrastrukturproblem, sondern mittlerweile auch ein Demokratieproblem",
sagte er. Man könne diese Stimmung jedoch auch wieder ändern, "indem
Menschen sehen, Deutschland kommt voran".
Weniger Hoffnungen
macht der SPD-Chef den Bürgern auf schnell sinkende Sozialbeiträge. Die
Probleme im System ließen sich "nicht einfach nur mit mehr Geld
zukleistern". Es brauche echte, tiefgreifende Reformen, um die sich nun
eine Kommission kümmern solle. "Es ist mein Anspruch, in dieser
Legislatur Veränderungen auf den Weg zu bringen", sagte Klingbeil.
"Entweder wir schaffen es jetzt, in vier Jahren die sozialen
Sicherungssysteme zu modernisieren, oder sie werden von den Populisten
zerschossen. Die kommen dann mit der Kettensäge oder mit der Axt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur