JU-Chef Mißfelder: Gesundheitsreform bringt den Jungen nichts
Archivmeldung vom 29.01.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer CDU-Bundestagsabgeordnete und Chef der Jungen Union, Philipp Mißfelder, hat im Interview mit der Stuttgarter Zeitung sein "Nein" zur Gesundheitsreform begründet. Nach seiner Ansicht ist die Reform nicht ausreichend, sie mache das Gesundheitssystem "nicht demografiefest".
"Diese Politik ist nicht
nachhaltig, deshalb kann ich nicht zustimmen", sagte Mißfelder. Für
die junge Generation werde die Gesundheitsreform "gar nichts"
bringen. "Wir hätten darüber reden müssen, einzelne Leistungen aus
dem Katalog der Krankenkassen auszugliedern, zum Beispiel die
Zahnbehandlung. So ließe sich die Eigenverantwortung stärken und die
Kostenlast verringern", sagte Mißfelder. Es sei auch ein großer
Fehler gewesen keine Form von Altersrückstellungen zu bilden.
Notwendig sei eine "Kapitalreserve für die Risiken des Alters, welche
auf Grund der demografischen Entwicklung wachsen werden". Durch die
Gesundheitsreform, meint Mißfelder, werden "alle Generationen stark
belastet". "Die Versicherten müssen höhere Beiträge bezahlen. Es ist
absehbar, dass diese Gesundheitsreform trotz erheblicher finanzieller
Mehrbelastung kaum Vorteile für die Menschen bringt. Die
medizinischen Standards werden eher sinken."
Der Dreh- und Angelpunkt einer gute Reform sei die Frage, in welchem
Maße man Altersrückstellungen bilden kann, meint Mißfelder. "Es ist
ein überschaubares, absehbares Lebensrisiko, dass man älter wird.
Hierfür gilt es Vorsorge zu treffen. Das war mit der SPD leider nicht
durchzusetzen."
Quelle: Pressemitteilung Stuttgarter Zeitung