Haseloff pocht auf wichtige Rolle von Friedrich Merz
Archivmeldung vom 01.02.2021
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Freigeschaltet durch André OttSachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) fordert eine herausgehobene Rolle für Friedrich Merz bei den Zukunftsplanungen der CDU. "Friedrich Merz steht für eine Grundsäule, die immer zur CDU gehört hat. Ordnungspolitisch und wirtschaftspolitisch", sagte Haseloff in einem Interview mit dem "Tagesspiegel". "Diese Komponente muss wieder eine stärkere Rolle spielen."
Er habe nicht zu entscheiden, ob Merz bei einem Wahlsieg der Union ein Ministeramt angeboten werden solle. "Aber natürlich benötigen wir Friedrich Merz auch künftig."
Er decke "eine der Gründungsmythen der CDU, eine soziale Marktwirtschaft mit Augenmaß ab. Und darum bemühen wir uns nun mit dem Präsidium und dem Bundesvorsitzenden gemeinsam um seine Einbindung", sagte Haseloff, der Mitglied des CDU-Präsidiums ist. Merz war nach seiner Niederlage gegen Armin Laschet bei der Wahl des neuen CDU-Vorsitzenden mit dem Versuch gescheitert, Bundeswirtschaftsminister zu werden. Laschet lässt die konkrete Einbindung bisher offen.
Angesprochen darauf, dass Laschet jetzt für viele der geborene Kanzlerkandidat der Union sei, sagte Haseloff: "Die CDU will natürlich immer den Kanzlerkandidaten stellen. Aber das muss in Ruhe zwischen CDU und CSU abgestimmt werden." Eins stehe jedoch fest: "Der Kanzler wird mehrheitlich im Westen gewählt, aber er braucht auch die Stimmen im Osten." Edmund Stoiber wäre 2002 im Westen Kanzler geworden. "Aber im Osten hatte er deutlich geringere Prozentzahlen und Gerhard Schröder ist Kanzler geblieben. Deswegen sind unsere Stimmen immer ganz wesentlich das Zünglein an der Waage." Die Alternative zu Laschet wäre eine Kandidatur von CSU-Chef Markus Söder.
Quelle: Der Tagesspiegel (ots)