Bundesverband der Deutschen Industrie für allgemeine Impfpflicht
Archivmeldung vom 15.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat die Corona-Politik der Bundesregierung scharf kritisiert und die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht gefordert. "An einer allgemeinen Impfpflicht als Ultima Ratio führt kein Weg mehr vorbei. Sie ist die wirkungsvollste Vorsorgemaßnahme für weitere Wellen ab Herbst", sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Er
habe die Sorge, dass sich Bund und Länder mit Klein-Klein-Diskussionen
über Zuständigkeiten aufrieben, anstatt für Fortschritte bei der
Impfquote zu sorgen, so Russwurm weiter. "Um ohne größere
Schutzmaßnahmen durch womöglich weitere Corona-Wellen und aggressivere
Varianten zu kommen, muss die Politik unverzüglich die unbequeme Debatte
über eine allgemeine Impfpflicht zum Abschluss bringen", forderte der
Industrie-Präsident. "Ohne Impfen ist unsere Freiheit auf Sand gebaut."
Der
BDI will an diesem Dienstag ein "Plädoyer für eine Impfpflicht"
veröffentlichen. In dem fünfseitigen Papier heißt es: "Zur
Sicherstellung der Handlungsfähigkeit bedarf es bereits im März 2022 der
Einführung des Instrumentes der Impfpflicht. Die Regierung sollte
hierbei alle Bürgerinnen und Bürger ab Beginn der Volljährigkeit
berücksichtigen und staatliche Kontrollmöglichkeiten aufzeigen." An der
aktuellen Corona-Politik der Ampel-Koalition sowie an der geplanten
Änderung des Infektionsschutzgesetzes übte Russwurm scharfe Kritik.
"Der
Entwurf für neue Corona-Maßnahmen ab dem 20. März lässt die notwendige
Konsequenz vermissen", sagte er. "Die Omikron-Welle ist noch nicht
gebrochen. Eine großzügige Lockerung der Corona-Maßnahmen ist angesichts
neuer Rekordwerte bei den Infektionszahlen schwer zu verantworten",
fügte er hinzu. Die Unsicherheit für Unternehmen und Beschäftigte werde
durch das Regierungshandeln verlängert, beklagte der Verbandsvertreter.
"Statt
einer pauschalen Rücknahme wirksamer Instrumente für schnelles Handeln
hätten die Unternehmen konkrete Maßnahmen für mehr Stabilität und
Sicherheit erwartet", sagte er. "Die Industrie erwartet vom Gesetzgeber
ein vorausschauendes und durchhaltbares Corona-Management, das die
absehbaren Szenarien für die weitere Entwicklung der Pandemie
berücksichtigt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur