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Rot-Rot-Grün: Kipping ermahnt Kritiker in eigenen Reihen

Archivmeldung vom 12.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Bei den Linken gab es zuletzt heftigen Widerstand gegen eine mögliche rot-rot-grüne Koalition nach der Bundestagswahl, nun wendet sich Parteichefin Katja Kipping an die Kritiker in den eigenen Reihen.

Am Ende müssten sich die Skeptiker bei SPD und Grünen, aber auch die Regierungsskeptiker in der Linken fragen, wie wichtig der sozial-ökologischer Aufbruch und die Abrüstung sei, sagte Kipping dem "Spiegel". "Wollen wir wirklich die Chance auf soziale Sicherheit und konsequenten Klimaschutz verspielen?", sagte sie.

Kipping versucht derzeit, die Linke auf eine Regierungsbeteiligung vorzubereiten. Gerade in der Außenpolitik beharren viele Genossen auf Radikalpositionen wie der Auflösung der NATO oder dem Abzug der Bundeswehr aus dem Ausland. Diese gelten als Knackpunkte für eine Koalition. "Wir werden vermutlich auch in Zukunft solche Stimmen haben", sagte Fraktionschef Dietmar Bartsch dem "Spiegel". "Das muss akzeptiert werden." Bartsch hatte kürzlich Gesprächsbereitschaft beim Thema NATO und Bundeswehr signalisiert und dafür in der Partei scharfe Kritik eingesteckt. Er forderte die Genossen nun auf, den Fokus auf andere Themen zu lenken. "Wir müssen die Linke als Sozialstaatspartei ganz nach vorn stellen."

Prominente Parteilinke sprachen sich derweil gegen Kompromisssignale an SPD und Grüne aus. "Ich kann mir kein Szenario vorstellen, in dem ich einen Auslandseinsatz der Bundeswehr unterstützen würde", sagte die hessische Fraktionschefin Janine Wissler dem "Spiegel". "Man zieht doch nicht mit Kompromissen in den Wahlkampf", so Wissler, die auch für den Parteivorsitz kandidiert. Linkenfraktionsvize Andrej Hunko erklärte: "Wir können nicht unsere außenpolitische Identität über Bord werfen und damit auch noch einen Teil unserer Basis vor den Kopf stoßen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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