Grünen-Chefin dringt auf Einführung eines Energiegeldes
Archivmeldung vom 14.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićGrünen-Chefin Ricarda Lang hat wegen der steigenden Energie- und Lebensmittelpreise eine schnelle Einführung eines Energiegeldes zur Entlastung der Bürger gefordert. "Viele Menschen leiden ganz akut unter den steigenden Preisen, beim Heizen, an der Zapfsäule oder im Supermarkt", sagte sie der "Bild am Sonntag".
Man
brauche so schnell wie möglich ein Energiegeld, das an alle Bürger
ausgezahlt wird. "Damit hat jede und jeder mehr Geld auf dem Konto, am
meisten profitieren Menschen mit wenig Geld." Der Kindersofortzuschlag
und die Abschaffung der EEG-Umlage, die die Koalition beschlossen habe,
reiche nicht aus, so Lang. Auch Bundesfinanzminister Christian Lindner
(FDP) will die Bürger entlasten.
"An einem liberalen
Finanzminister ist noch nie eine Entlastung gescheitert", sagte er der
Zeitung. Die ersten Milliarden Euro würden zum 1. Juli wirksam, "wenn
die Länder unseren Senkungen bei Lohnsteuer und Stromkosten zustimmen".
Über Weiteres "kann man immer mit mir reden", so Lindner. Auch aus der
Industrie werden Forderungen nach umfassenden Entlastungen laut.
BDI-Präsident
Siegfried Russwurm forderte, die Bundesregierung müsse neben den
Verbrauchern auch die Industrieunternehmen schützen. "Die Politik sollte
schnellstmöglich die Energie- und Stromsteuer reduzieren und
Unternehmen bei Stromnetzentgelten unterstützen", sagte er der "Bild am
Sonntag". Eindringlich warnte Russwurm auch vor einem Importstopp für
russische Rohstoffe. "Der Industrie drohen bei einem Gasembargo
Zwangsabschaltungen. Schon jetzt sorgen sich die Unternehmen vor
Produktionsstopps und einem Verlust ihrer Wettbewerbsfähigkeit", so
Russwurm.
Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) warnte derweil
vor höheren Lebensmittelpreisen. "Die Versorgung in Deutschland ist
gesichert, doch können Preissteigerungen zur Belastung werden - das
gehört zur Ehrlichkeit dazu." Er habe "erste Maßnahmen eingeleitet, um
unsere Landwirten zu unterstützen, damit sie ihre Arbeit machen können".
Auch der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes HDE, Stefan
Genth, gibt in "Bild am Sonntag" Entwarnung: "Es gibt überhaupt keinen
Grund, in Hysterie zu verfallen. Die Supermarktregale sind voll und sie
werden es auch bleiben." Deutschland sei Lebensmittelexporteur bei
Fleisch, Weizen und Milchprodukten. Genth warnt hingegen vor einer
"Verteuerung von Produkten" und fordert eine "deutliche Absenkung der
Stromsteuer und der Abgaben auf Gewerbediesel".
Helfen könne zudem die Aufhebung des Sonntagsfahrverbots für Lkw und die Möglichkeit für Nachtlieferungen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur