Soziologin: Spareffekt der Zeitumstellung nicht bewiesen
Archivmeldung vom 29.03.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie Soziologin Elke Großer zweifelt an der Sinnhaftigkeit der europäischen Zeitumstellung. "Sinn dieser Zeitumstellung war es eigentlich, Energie zu sparen. Aber für diesen Energiespareffekt gibt es überhaupt keine Beweise", sagte Großer am Sonntag dem Deutschlandfunk.
Eher scheine das Gegenteil der Fall zu sein. "Mit der äußeren Uhrumstellung, entweder jetzt im Frühjahr eine Stunde vor oder auch im Herbst eine Stunde zurück, kommt unsere innere Uhr nur verzögert mit. Sie kommt sozusagen aus dem Takt", sagte die Soziologin. Dann könne es mehrere Tage oder Wochen dauern, bis beide wieder "im gleichen Takt miteinander schwingen".
Es komme Umfragen zufolge auch zu vielen gesundheitlichen Beschwerden im Zusammenhang mit der Umstellung, wie Schlafschwierigkeiten oder depressiven Verstimmungen. EU-weite Umfragen zur Zeitumstellung hätten gezeigt, dass eine Vielzahl der Menschen sich eine ganzjährige Sommerzeit wünschen würde. Die Abschaffung der Zeitumstellung werde dennoch noch einige Zeit dauern. "Viele Länder sprechen für die Abschaffung der Zeitumstellung aber die einzelnen EU-Länder sind sich nicht einig, wie das passieren soll. Ob wir auf die ganzjährige Sommerzeit oder auf die Winterzeit, die normaleuropäische Zeit, umstellen wollen", so Großer.
Quelle: dts Nachrichtenagentur