IMK hält Zwei-"Sondervermögen"-Vorschlag für "sehr sinnvoll"
Der Direktor des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Sebastian Dullien, lobt die Idee, zwei milliardenschwere "Sondervermögen" für die Bundeswehr und die Infrastruktur aufzulegen.
Ein entsprechender Vorschlag mehrerer Ökonomen für die
Sondierungsgespräche zwischen Union und SPD sei "sehr sinnvoll", so
Dullien. "Zwei Sondervermögen hätten den Vorteil, dass dadurch die
nötigen Investitionen in die Infrastruktur nicht gegen Ausgaben für die
Verteidigungsfähigkeit ausgespielt würden", sagte Dullien am Montag
T-Online. "Darum ist das ein sehr sinnvoller Vorschlag. Deutschland
braucht diese Milliarden dringend."
Der Weg über "Sondervermögen"
schaffe schnell Handlungsfähigkeit, so Dullien weiter. Zwar sei aus
seiner Sicht eine grundsätzliche Reform der Schuldenbremse geboten, um
jenseits von Sondertöpfen mehr staatliche Investitionen auf Kreditbasis
zu ermöglichen. "Das aber ist ein kompliziertes Unterfangen, das sich
keinesfalls binnen drei Wochen umsetzen lässt", sagte er.
"Mit
den rund 800 Milliarden, die jetzt in Rede stehen, hätte eine künftige
Regierung genug Luft, um in der neuen Legislaturperiode alle nötigen
Ausgaben zu finanzieren, vielleicht reicht das Geld damit sogar noch
darüber hinaus." Das wiederum verschaffe Zeit, um in Ruhe über eine
Reform der Schuldenbremse nachzudenken. Womöglich lasse sich eine dafür
nötige Mehrheit dann auch mit der Linkspartei finden, so Dulliens
Hoffnung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur