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Özdemir: Sinkende Kompromissbereitschaft der Union im Asylstreit

Archivmeldung vom 18.09.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Cem Özdemir (2012)
Cem Özdemir (2012)

Foto: Freud
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir hält die Kompromissbereitschaft der Union im Streit über eine Reform des Asylrechts nach den Wahlerfolgen der "Alternative für Deutschland" (AfD) für gering. Die Grünen hätten nicht das Gefühl, dass die Union genug Verhandlungsspielraum für eine vernünftige Lösung im Sinne der Flüchtlinge und der Kommunen habe, sagte Özdemir der "Welt". "Das Abschneiden der AfD bei den Landtagswahlen setzt vielleicht CDU und CSU zu sehr unter Druck. Ich bin zum jetzigen Zeitpunkt sehr skeptisch, was die Aussichten auf eine Einigung am Freitag im Bundesrat angeht."

Die Grünen verhandeln seit Wochen mit der Union über einen Kompromiss für die von der schwarz-roten Koalition geplante Asylrechtsreform. Angesichts steigender Asylbewerberzahlen aus Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina will die Bundesregierung diese drei Länder als "sichere Herkunftsstaaten" einstufen. Antragsteller von dort könnten dann schneller abgewiesen werden. Der Bundestag hat die Pläne bereits verabschiedet, sie benötigen aber die Zustimmung des Bundesrats. Dort gibt es Widerstand der Länder mit grüner Regierungsbeteiligung. "Die Staaten, die von der Koalition zu sicheren Drittstaaten erklärt werden sollen, sind nicht für jeden Bewohner sicher, obwohl sich die Staaten bereits auf den Weg in die EU gemacht haben", sagte Özdemir. Die Situation der Roma in den Balkanstaaten sei "schrecklich und für Europa blamabel".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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