Chef-Banker half CDU beim Spendensammeln
Archivmeldung vom 23.12.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie CDU beschäftigte in diesem Sommer mehrere Wochen lang den heutigen Deutschland-Chef der US-Investmentbank Morgan Stanley, Dirk Notheis, als Spendensammler im Konrad-Adenauer-Haus. Das berichtet stern.de, das Online-Magazin des stern.
Notheis, damals Vize-Präsident bei Morgan Stanley war, ließ
dafür seinen Bank-Posten ruhen, bezog kein Gehalt von Morgan Stanley
und arbeitete unentgeltlich für die CDU. Die Bank verteidigte sich
gegen den möglichen Vorwurf eines Interessenkonflikts mit den Worten,
man habe "vollstes Vertrauen" in das eigene "Konfliktmanagement". Ein
CDU-Sprecher sagte zu stern.de, das "ehrenamtliche Engagement" von
Mitgliedern wie Notheis sei "nicht spendenrechtlich relevant".
Die Investmentbank war unlängst in die Kritik geraten, weil die
Deutsche Bahn ihr in diesen Tagen zwei Aufträge erteilt hatte,
obgleich Morgan Stanley bereits damit betraut ist, für die
Bundesregierung die Privatisierungsfähigkeit des Bundesunternehmens
zu beurteilen. "Durch die persönliche Beziehung von Herrn Notheis zur
CDU hat sich die Sache nicht erleichtert", sagte der
FDP-Verkehrsexperte Horst Friedrich zu stern.de. Der
Grünen-Bundestagsabgeordnete und Verkehrspolitiker Winfried Hermann
erklärte: "Das wird zunehmend dubioser, was da läuft."
Quelle: Pressemitteilung stern, G+J