Umfrage: Neue Grünen-Spitze noch weitgehend unbekannt
Archivmeldung vom 19.11.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin Jahr nach der personellen Neuaufstellung der Grünen ist die Führungsmannschaft der Partei bei den Deutschen zum Teil noch immer weitgehend unbekannt. Auch viele Anhänger der Partei verbinden nichts mit ihren Namen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Forsa-Instituts, die der stern vor der am Freitag in Hamburg beginnenden Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen in Auftrag gegeben hat.
Am schlechtesten schneidet dabei Parteichefin Simone Peters ab. Lediglich 37 Prozent der Deutschen gaben an, schon einmal von ihr gehört oder gelesen zu haben. Selbst unter Grünen-Anhängern kennt mit 49 Prozent nur knapp jeder Zweite die 48-jährige Saarländerin. Ihr Partner in der Doppelspitze der Grünen, Cem Özdemir, wird nach sechs Jahren im Amt von immerhin 79 Prozent der Befragten erkannt (95 Prozent der Grünen-Anhänger).
Deutlich schlechtere Werte ergeben sich für die neue Spitze der grünen Bundestagsfraktion. Lediglich 38 Prozent kennen Anton Hofreiter (56 Prozent der Grünen-Anhänger). Seine Kollegin Katrin Göring-Eckardt erreicht immerhin einen Bekanntheitsgrad von 65 Prozent (83 Prozent der Grünen-Anhänger). Die Thüringerin war Spitzenkandidatin ihrer Partei zur Bundestagswahl 2014 neben Jürgen Trittin. Der Partei-Linke, der kein offizielles Parteiamt mehr bekleidet, ist mit 86 Prozent noch immer der bekannteste Grünen-Politiker.
Parteichef Cem Özdemir trauen die Anhänger der Grünen noch am ehesten zu, die Partei wieder erfolgreicher zu machen. 67 Prozent wünschen sich, dass der 48-jährige Realo aus Schwaben künftig eine noch größere Rolle spielen soll. Seine Co-Chefin Simone Peter fällt dagegen mit 15 Prozent deutlich ab. Auch Fraktionschef Anton Hofreiter kommt nur auf einen Wert von 18 Prozent. Besser schneidet seine Fraktionskollegin Katrin Göring-Eckart ab, der immerhin 42 Prozent eine wichtigere Rolle wünschen. Offenbar haben noch immer viele Grünen-Sympathisanten Sehnsucht nach Jürgen Trittin. 40 Prozent wünschen ihm wieder eine größere Rolle in der Partei. Auf den gleichen Wert kommt auch der grüne Ministerpräsident Baden-Württembergs, Winfried Kretschmann.
Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte am 13. und 14. November 2014 im Auftrag des Magazins stern 1003 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3 Prozentpunkten.
Quelle: Gruner+Jahr, stern (ots)