FDP will Stromerzeugung und -netz bei weiter hohen Strompreisen eigentumsrechtlich komplett voneinander trennen
Archivmeldung vom 26.08.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie FDP will sich als Partner in einer möglichen Regierungskoalition für eine völlige betriebliche Trennung von Stromerzeugung und Stromnetz einsetzen. "Es liegt die Vermutung nahe, dass bei der aktuellen Preisspirale marktbeherrschende Stellungen ausgenutzt werden", sagte der stellvertretende Parteivorsitzende Rainer Brüderle der "Rheinischen Post".
"Wir werden
sehr genau beobachten, ob eine Interessenverquickung durch eine rein
organisatorische Trennung von Netz und Betrieb, wie sie im geltenden
Energiewirtschaftsgesetz
festgeschrieben ist, hinreichend vermieden werden kann", sagte
Brüderle weiter. "Wenn wir diese Interessenverquickung allerdings als
wesentliches Wettbewerbshemmnis identifizieren, dann brauchen wir
mindestens eine gesellschaftsrechtliche, besser noch eine
eigentumsrechtliche Trennung von Netz und Betrieb." Die EU-Kommission
hatte bereits eine Entbündelung von Stromnetz und
Stromverkauf ab Beginn des jeweiligen Konzerngeschäftsjahres 2006 auf
den Weg gebracht. Wie Brüderle sagte, gingen die Überlegungen der FDP
bewusst darüber hinaus: "Die Stromkonzerne müssen wissen: Die FDP
spricht sich für eine klare Trennung des Netzes von den Bereichen
Erzeugung, Verteilung und Versorgung aus."
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post