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Sachsen-Anhalt wirbt 34 Lehrer über Headhunter-Agenturen an

Archivmeldung vom 01.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Lehrerin (Symbolbild)
Lehrerin (Symbolbild)

Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1982-1215-012 / Settnik, Bernd / CC-BY-SA 3.0
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Halle. Sachsen-Anhalt hat 34 neue Lehrkräfte über eigens engagierte Headhunter-Agenturen rekrutiert. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf das Bildungsministerium in Magdeburg. Seit Dezember 2020 werben zwei Agenturen im Landesauftrag europaweit neuen Lehrkräfte an.

Bis zum Stichtag 23. Dezember 2021 wurden dafür 217.413 Euro abgerechnet, erklärte das Ministerium auf Anfrage der Linksfraktion im Landtag. "Der überwiegende Teil sind Seiteneinsteiger", erklärte das Bildungsressort mit Blick auf die 34 neuen Lehrkräfte. Sie haben also kein klassisches Lehramtsstudium absolviert: Vielmehr verfügen Sie über ein Fachstudium, das um eine Art Pädagogikschnellkurs ergänzt wird. Bewerber kommen laut Ministerium aktuell aus zahlreichen europäischen Ländern: etwa Bosnien und Herzegowina, Spanien, Österreich, Polen, Finnland, Rumänien und der Schweiz.

Es gebe auch Interessenten aus Ungarn, Albanien, Tschechien und Montenegro. "Das schließt aber nicht aus, dass diese bereits in Deutschland gelebt haben", betonte das Ministerium gegenüber der MZ. "Die Agenturen greifen zurück auf eigene Instrumentarien und Datenbanken." Genutzt würden auch Daten "der einschlägigen Plattformen im Internet", so das Ressort.

Voraussetzung für eine Bewerbung sei ein Hochschulabschluss in einem akkreditiertem Studiengang. "Die Fächerkombinationen sind vielfältig", sagte ein Ministeriumssprecher. Die jetzt rekrutierten Lehrer würden unter anderem in Deutsch, Wirtschaft, Geschichte und Englisch eingesetzt. Auch im Spanisch- und Englischunterricht stehen einige künftig an der Tafel.

Die Bildungsgewerkschaft GEW kritisierte, dass Aufwand und Nutzen nicht zusammen passten. "Wenn man bedenkt, dass 1.000 Lehrerstellen frei sind, dann sind 34 Einstellungen eher ein Tropfen auf den heißen Stein", sagte Landesvorsitzende Eva Gerth der Blatt. "Vielleicht sollte man das Geld doch lieber verwenden, um bessere Bedingungen für Lehrer zu schaffen - so würde man auch mehr Lehrer binden." So sei es überfällig, dass Grundschullehrer eine bessere Bezahlung bekämen, betonte sie.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)

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