Innensenator Geisel unterstützt Kühnert teilweise
Archivmeldung vom 03.05.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer Innensenator von Berlin, Andreas Geisel (SPD), hat Juso-Chef Kevin Kühnert in der Sozialismus-Debatte teilweise verteidigt. "Die Aufregung um diese Äußerung von Kühnert zeigt, dass er die richtige Frage gestellt hat. Nämlich die Frage nach der Verteilung von Einkommen", sagte Geisel am Donnerstag in der rbb-Sendung "Talk aus Berlin".
"Ich würde eine andere Antwort geben als Kevin Kühnert", sagte Geisel weiter. Unternehmen der Daseinsvorsorge, Wasser, Stromnetze, Gas und ähnliches könne er sich gut in staatlicher Hand vorstellen. Andererseits sei er ein Freund von Marktwirtschaft und Wettbewerb. "Ob da BMW das beste Beispiel war, da hab ich Zweifel", so Geisel.
Es sei eine Tatsache, dass in den vergangenen 20 Jahren das Einkommen aus Arbeit stagniere und das Einkommen aus Vermögen exponentiell gestiegen sei. Die Menschen merkten, dass dieser Reichtum in der Gesellschaft ungleich verteilt ist, erklärte er im Gespräch mit Jörg Thadeusz.
"Die Herausforderung für die Politik ist, die richtigen Antworten zu geben: Wohnungen bauen, Mieten deckeln, Spekulationen begrenzen", sagte der SPD-Politiker. "Vergesellschaftung ist nicht die Antwort. Aber zu sagen, sollen die doch ihren Reibach machen und ein Teil wird eben abgehängt', das scheint mir keine Antwort zu sein", begründete Geisel seine Haltung. Deshalb sei er mit Kritik an Kühnert zurückhaltend. "Weil ich weiß, dass er ein kluger Kopf ist."
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)