FDP-Fraktionsvize Köhler will Änderung des Arbeitszeitgesetzes
Archivmeldung vom 12.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićFDP-Fraktionsvize Lukas Köhler will noch in dieser Legislaturperiode die gesetzlichen Regelungen zur Arbeitszeit ändern. "Arbeitnehmer verstoßen doch heute ständig gegen die bestehenden Gesetze", sagte Köhler den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.
"Wenn
Sie einen Tag mehr als zehn Stunden arbeiten, um am Freitag mal früher
zu gehen, ist das illegal. Ebenso wenn Sie ihre Ruhezeiten nicht
einhalten, weil Sie abends nochmal ihren Laptop aufmachen. Niemandem in
Deutschland kann man vermitteln, dass wir ein Gesetz aufrechterhalten,
das einfach reihenweise und flächendeckend von vielen Menschen gebrochen
wird."
Heute gehe es doch viel mehr um das Resultat der Arbeit
als die reine Zeit am Arbeitsplatz. "Deshalb müssen wir den Menschen
mehr Freiheiten lassen, um ihre Arbeit flexibler an ihr Leben
anzupassen", fordert der FDP-Politiker aus München. Das führe dann auch
zur Produktivitätssteigerung. Als Teil der Wachstumsinitiative "werden
wir das Gesetz deshalb noch diese Legislaturperiode modernisieren".
Im
andauernden Streit um den Haushalt macht sich Köhler derweil keine
Sorgen. "Die Einigung um den Haushalt wird kommen. Wir brauchen eine
verfassungskonforme Lösung, darum geht es und das sollte nicht als
Kleinigkeit abgetan werden."
In der Diskussion um einen möglichen
Steuerbonus für Ausländer hegt allerdings auch der FDP-Politiker
Zweifel: "Die Niederländer haben ein ähnliches Modell wie das, was wir
vorgeschlagen haben. Ebenso die Franzosen, die Österreicher, die Belgier
und auch die Schweden, die sogar noch mehr steuerliche Vorteile für
Ausländer haben. Wir wollen für die gut ausgebildeten Menschen, die ins
Land kommen, steuerlich etwas tun, sonst verlieren wir im Wettbewerb um
die Top-Fachkräfte. Aber wir werden das natürlich nicht gegen den Willen
der Arbeitgeber durchsetzen." Der Vorschlag, der insbesondere aus den
FDP-Reihen kam, wird vonseiten der SPD, aber auch von vielen
Arbeitgebern abgelehnt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur