Rotes Kreuz fordert Aufwertung der Arbeit ehrenamtlicher Helfer
Archivmeldung vom 30.09.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat sich für eine Aufwertung der Arbeit ehrenamtlicher Helfer durch den Gesetzgeber ausgesprochen. "Ohne die vielen Tausend ehrenamtlichen Helfer wäre die Betreuung der Flüchtlinge in Deutschland in der jetzigen Dimension gar nicht machbar", sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Er forderte die Politik auf, die ausgebildeten ehrenamtlichen DRK-Helfer und die Helfer befreundeter Hilfsorganisationen bei nationalen Großeinsätzen wie der Flüchtlingsbetreuung mit der Freiwilligen Feuerwehr gleichzustellen. Nach der derzeitigen Lage hätten ehrenamtliche DRK-Helfer im Unterschied zur Feuerwehr oder Technischem Hilfswerk keinen Anspruch auf Freistellung durch den Arbeitgeber. Um die materiellen Folgen für Helfer und ihre Arbeitgeber abzufedern, müssten sowohl die Freistellung als auch die Lohnfortzahlung gesichert werden, sagte Seiters. Das DRK betreut nach Angaben des Präsidenten derzeit in den Bundesländern 311 Notunterkünfte mit mehr als 86.000 Flüchtlingen. Außerdem unterstütze es die Bundesregierung dabei, zusätzliche feste Unterkünfte und sogenannte Warteräume für mehrere Tausend Flüchtlinge zu schaffen. Insgesamt seien mehr als 15.000 ehrenamtliche und hauptamtliche DRK-Helfer bundesweit rund um die Uhr im Einsatz, die meisten davon ehrenamtlich.
"Viele von ihnen sind mittlerweile an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gekommen", erklärte Seiters, der das Thema auch beim Treffen der Kanzlerin mit Vertretern humanitärer Hilfsorganisationen zur Sprache brachte. Zwar stünden "ungebundene Helfer" in erfreulich hoher Zahl zur Verfügung, müssten aber von erfahrenen, ausgebildeten Helfern zumindest begleitet werden, betonte der Präsident. Das DRK ist mit 400.000 ehrenamtlichen Helfern und rund 150.000 hauptamtlichen Mitarbeitern die größte humanitäre Hilfsorganisation in Deutschland.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)