Özdemir: Parteivorstand trifft Nerv der Partei
Archivmeldung vom 09.05.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAngesprochen auf den Antrag einer Gruppe von Delegierten, eine rot-rot-grüne Koalition als Option im Wahlkampfprogramm festzuschreiben, antwortete der Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Cem Özdemir, im PHOENIX-Interview am Randes der Bundesdelegiertenkonferenz in Berlin: "Hören Sie nicht auf diejenigen, die gerne ihren Namen in der Zeitung lesen. Das gibt es in allen Parteien und auch bei uns."
Der Entwurf des Parteivorstandes werde mit "breitester Mehrheit verabschiedet" werden. Dies zeige, "dass der Bundesvorstand hier den Nerv der Partei trifft und hier auf sehr viel Zustimmung stößt", so der Grünen-Parteichef. Der Entwurf der Parteiführung sieht - abgesehen vom Ausschluss einer Jamaika-Koalition mit FDP und CDU - keine Festlegung auf eine Koalitionsaussage vor.
Özdemir zeigte sich offen für verschiedene mögliche Koalitionen der Grünen: "Wir wollen schwarz-gelb verhindern. Weil wir glauben, schwarz-gelb ist der Gegenentwurf zu allem wofür wir stehen. (...) Die Große Koalition - das haben die letzten vier Jahre gezeigt - blockiert sich gegenseitig. (...) Wenn wir das geschafft haben, wollen wir schauen, ob eine grüne Regierungsbeteiligung möglich ist. Das sind dann vermutlich Drei-Parteien-Koalitionen. Davon ist keine einfach."
Programmatisch sei die Partei gut aufgestellt, da die Bündnis-Grünen die einzigen seien, die "Klimakrise und Arbeitsmarktkrise zusammenbringen und nicht - wie die anderen - gegeneinander ausspielen."
Quelle: PHOENIX