Rente mit 60: Spahn wähnt DGB auf rentenpolitischer Geisterfahrt
Archivmeldung vom 23.06.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer CDU-Politiker Jens Spahn wähnt den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) auf einer rentenpolitischen Geisterfahrt: "Wer nun wie der DGB ernsthaft die Rente mit 60 diskutiert, hat die letzten zehn Jahre gepennt. Das ist rentenpolitische Geisterfahrt", sagte Spahn der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstagausgabe) mit Blick auf Äußerungen des DGB-Chefs Reiner Hoffmann, der sich für eine Teilrente ab 60 Jahren ausgesprochen und bessere Möglichkeiten gefordert hatte, vor dem gesetzlichen Rentenalter teilweise aus dem Beruf auszusteigen.
Spahn: "Wir wollen es im Gegenteil attraktiv und einfacher machen, länger zu arbeiten. Das ist das Entscheidende." Spahn verwies darauf, dass das älter werdende Deutschland jede Fachkraft brauche. "Deswegen fällt uns die Rente mit 63 ja so schwer.
Bereits 12.000 Anträge auf Rente mit 63
Laut eines Berichts der "Bild" haben bereits rund 12.000 Personen in Deutschland die Rente mit 63 beantragt. Allein der Rentenversicherung Bund liegen knapp über 6.000 Anträge vor, wie ein Sprecher gegenüber der Zeitung bestätigte. Nach Expertenschätzungen dürften bei den regionalen Rentenversicherungsträgern Anträge in ähnlicher Höhe eingegangen sein, heißt es in dem Bericht weiter.
Die deutsche Wirtschaft beobachtet die Entwicklung mit großer Sorge: "Viele Beschäftigte prüfen derzeit, ob sie mit 63 abschlagsfrei in Rente gehen können. Ich habe die große Sorge, dass letztlich viele Erwerbstätige früher ausscheiden", sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, dem Blatt. Das sei ein herber Schlag für die betroffenen Unternehmen, denen letztlich Fachkräfteengpässe drohten. Jeder, der mit 63 Jahren 45 Beitragsjahre zur gesetzlichen Rentenversicherung vorweisen kann, kann die abschlagsfreie Rente beantragen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur