Grünen-Chef wirft Kanzleramt Leak von Heizungsgesetz vor

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk
Grünen-Chef Felix Banaszak wirft dem Kanzleramt vor, seinerzeit eine unabgestimmte Entwurfsversion des Heizungsgesetzes von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) an die Medien gespielt zu haben.
Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Aussagen Banaszaks
bei einer Wahlkampfveranstaltung in einer Gaststätte in Erfurt am
Samstagabend. Dabei habe er gesagt: "Beim Gebäudeenergiegesetz war es
die freundliche Unterstützung des Kanzleramts bei unserer Pressearbeit,
dass der frühe Entwurf dieses Gesetzes, noch bevor eine sozial
gestaffelte Förderung vereinbart werden könnte in der Regierung, an die
Bild-Zeitung durchgestochen wurde."
Der "Bild"-Bericht über den
Gesetzentwurf war im Februar 2023 der Ausgangspunkt für einen heftigen
Streit in der Bundesregierung. Seither hatte es vor allem Spekulationen
gegeben, der damalige Finanzminister Christian Lindner (FDP) könnte den
Gesetzentwurf durchgestochen haben. Das Papier war noch in der
"Frühkoordinierung", also nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.
Banaszak begründete seine Behauptung in Richtung Kanzleramt nun damit,
dass die SPD demnach Habeck habe schaden wollen. Eine
Regierungssprecherin dementierte dies auf Anfrage des "Handelsblatts":
"Solche Aussagen sind Unsinn."
Banaszak sprach in Erfurt zudem
über mögliche Gespräche zur Regierungsbildung nach der Bundestagswahl.
Er äußerte die Sorge, die Union könnte eher auf die SPD als auf die
Grünen als Juniorpartner zurückgreifen. "Die SPD wäre immer billiger zu
haben", sagte Banaszak. "Die würden alles tun, um in der Regierung zu
bleiben." Offen zeigte er sich, in diesem Fall in die Opposition zu
gehen: "Als Grüne wissen wir, dass man auch aus der Opposition heraus
viel bewegen kann." Er wolle aber alles dafür tun, dieses Szenario zu
verhindern.
Quelle: dts Nachrichtenagentur