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Trotz Wohnraumnot: Bund hat seit 2005 262,5 Millionen Quadratmeter zum Höchstpreis an Investoren verkauft

Archivmeldung vom 15.10.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.10.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

In den vergangenen zehn Jahren hat der Bund aus seinem Immobilienbesitz insgesamt 26 248 zum Teil bebaute Grundstücke mit einer Gesamtfläche von rund 262,5 Millionen Quadratmetern verkauft. Der Verkauf erfolgte in der Regel im öffentlichen Höchstgebotsverfahren an private Investoren. Das geht, nach einem Bericht des RedaktionsNetzwerks Deutschland, dem mehr als 30 Tageszeitungen angehören, aus einer von Finanzstaatssekretär Jens Spahn (CDU) vorgelegten Statistik für die Zeit von 2005 bis 31. August 2015 hervor.

Die genannten Zahlen beträfen nur abgeschlossene Kaufverträge, da die Anzahl der "verkauften aufstehenden Gebäude nicht statistisch erfasst" würde. Gleichzeitig fehlen aber in Deutschland nach Schätzungen des Deutschen Mietervereins rund vier Millionen Wohnungen für Durchschnittsverdiener, die deutschen Bauwirtschaft veranschlagt aktuell den Bedarf an jährlichem Zubau von einfacheren Wohnungen auf 350 000 bis 400 000. Katja Kipping, Vorsitzende der Linksfraktion, sagte dem RND, dass angesichts des Zuzugs von vielen Hunderttausend Schutzsuchenden der Wohnraumbedarf noch deutlich steigen werde. "Der Bund steht in der Verantwortung, Immobilienspekulation und fortwährende Mietenexplosionen zu verhindern. Er muss deshalb öffentliche Liegenschaften vorrangig an öffentliche Käuferinnen wie die Bundesländer und Kommunen verkaufen, und zwar zum Verkehrswert." Es sei ein politisch falsches Signal, öffentliche Grundstücke zum Höchstgebotsverfahren "an private Immobilienhaie abzutreten".

Quelle: Redaktionsnetzwerk Deutschland (ots)

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