SdK kritisiert Habeck-Vorstoß zu Sozialbeiträgen auf Kapitalerträge
Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) weist den Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), künftig auch Sozialversicherungsbeiträge auf Kapitalerträge zu erheben, zurück.
"Würde man nun auf Kapitaleinkommen auch bei gesetzlich
Pflichtversicherten Krankenversicherungsbeiträge fordern, würde diese
genau die gerne von der Politik als die wichtige Mittelschicht
titulierten Facharbeiter treffen", warnte der Vorstandsvorsitzende der
SdK, Daniel Bauer, gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe
(Dienstagsausgaben).
Bauer verwies darauf, dass
Pflichtversicherte dann gegebenenfalls bis zur Beitragsbemessungsgrenze
Beiträge auf Kapitalerträge zahlen müssten. Das sei eine "eine
wesentliche Mehrbelastung" - allerdings ohne dafür eine verbesserte
Gesundheitsversorgung zu bekommen. "Millionäre und Milliardäre würde
dies nicht treffen, da die Krankenversicherungsbeiträge eben durch die
Beitragsbemessungsgrenze begrenzt sind, und diese Klientel das nicht
wirklich treffen würde", so Bauer weiter.
Auch die FDP ging mit
den Äußerungen Habecks hart ins Gericht. "Habecks Vorschlag offenbart
die ökonomische Kleingeistigkeit und den Sozialneid der Grünen. Wer sein
bereits versteuertes Einkommen unabhängig vom Staat spart oder anlegt,
soll jetzt nach dem Willen der Grünen für dieses eigenverantwortliche
Handeln bestraft werden", sagte der Fraktionsvize der FDP im Bundestag,
Christoph Meyer, den Funke-Zeitungen.
Habeck hatte am
Sonntagabend kritisiert, dass Kapitalerträge bislang von
Sozialversicherungsbeiträgen freigestellt sind. Ihm leuchte nicht ein,
dass Arbeit höher belastet werde als Einkommen aus Kapitalanlagen. "Und
deswegen schlagen wir vor, dass wir auch diese Einkommensquellen
sozialversicherungspflichtig machen", sagte Habeck. Wenn auf diese Weise
die Beitragsgrundlage der gesetzlichen Krankenversicherung verbreitert
werde, wäre dies "ein Schritt zu mehr Solidarität innerhalb des
Systems", ergänzte er.
Quelle: dts Nachrichtenagentur