BKA-Chef fordert härtere Strafen für Verbrechen im Internet
Archivmeldung vom 17.01.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer Präsident des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, erwartet von einer neuen Bundesregierung eine Verschärfung des Rechts, um Verbrechen im Internet härter zu bestrafen. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Münch: "Das Recht bei Straftaten im digitalen Raum muss modernisiert werden."
Es könne nicht sein, dass jemand, der Computerprogramme entwickelt, um über Softwarelücken in Server einzubrechen und damit Millionenschäden anrichtet, eine Bewährungsstrafe erhalte. Oder dass jemand, der einen Online-Handelsplatz für Drogen und Waffen aufbaue, milder bestraft werde als jemand, der auf diesem Handelsplatz die Drogen verkauft. Münch sagte: "Wenn wir über Industrie 4.0 und Kriminalität 4.0 diskutieren, können wir nicht mit dem Recht 1.0 arbeiten."
Zudem müsse eine neue Regierung die polizeiliche Zusammenarbeit von Bund und Ländern weiterentwickeln und die Polizeigesetze vereinheitlichen. "Dazu gehört auch, dass der Bund mehr herausragende Ermittlungsverfahren im Bereich des islamistischen Terrorismus führen sollte", sagte Münch.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)