Nach Stopp: Brandenburg stellt wieder Lehrer ein
In Brandenburg wird die vom Bildungsministerium gestoppte Einstellung von Lehrkräften in Kürze wieder aufgenommen. Das kündigte Finanzminister Robert Crumbach (BSW) gegenüber dem Tagesspiegel und den Potsdamer Neuesten Nachrichten an und verteidigte zugleich die Einschnitte bei Bildungsausgaben im Etatentwurf für 2025/2026. Brandenburgs Parlament wird am Donnerstag in einer Sondersitzung den Etat in erster Lesung beraten.
"Brandenburg hat eins der teuersten Schulsysteme der Bundesrepublik.
Aber Geld hilft nicht immer. Der Bildungserfolg ist, zurückhaltend
formuliert, nicht der beste", sagte Crumbach. "Die Qualität des
Unterrichts muss besser werden." Dafür sei die Erhöhung der
Pflichtstundenzahl sinnvoll.
Es gebe keinen "keinen
Einstellungsstopp. Und schon gar keinen, den der Finanzminister verfügt
hat", so Crumbach. Das Bildungsministerium habe lediglich eine kurze
Inventur verordnet, um den Einsatz der Lehrer im nächsten Schuljahr
zielgenau vorzubereiten: "Schon in wenigen Tagen können Lehrkräfte
wieder eingestellt werden."
Crumbach machte aus seiner
Verärgerung über das Vorgehen von Minister Steffen Freiberg (SPD) keinen
Hehl, das heftige Kritik von Gewerkschaften und Parteien ausgelöst
hatte. "Ich hätte eigentlich gedacht, dass die Erkenntnisse, wie viele
Lehrer wo eingesetzt sind, auf den Tag genau im Bildungsministerium
permanent vorhanden sind."
Zugleich sprach sich Crumbach dafür
aus, die Lehrerarbeitszeit zu erfassen und die Pflichtstundenzahl für
Lehrkräfte zu differenzieren. "Wer Deutsch und Mathematik in der 12.
Klasse unterrichtet, braucht vielleicht etwas mehr Zeit zur Vorbereitung
des Unterrichts als ein Kollege oder eine Kollegin für Sport und
Erdkunde in der 7. Klasse", sagte Crumbach. "Wir müssen die
Arbeitszeiten der Lehrerinnen und Lehrer erst einmal richtig erfassen."
Das sei ohnehin eine europarechtliche Vorgabe.
Quelle: dts Nachrichtenagentur