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CDU-Vize Laschet will Kompromissbereitschaft bei Familiennachzug

Archivmeldung vom 27.12.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.12.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Armin Laschet (2014)
Armin Laschet (2014)

Foto: Olaf Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Armin Laschet hat Kompromissbereitschaft beim Familiennachzug angedeutet. Als wegweisend für eine Verständigung bezeichnete der NRW-Ministerpräsident das Urteil des Berliner Verwaltungsgerichts, das die Bundesregierung verpflichtet, einem 16-jährigen minderjährigen Flüchtling den Familiennachzug zu ermöglichen.

Dem ARD-Hauptstadtstudio sagte Laschet am Dienstag: "Ich halte den Weg, den das Gericht aufzeigt, nämlich einen `behutsamen Ausgleich` zu finden zwischen der Begrenzung von Zuwanderung und den Möglichkeiten der Integration auf der einen Seite und den Einzelfällen und den humanitären Fällen auf der anderen Seite, für eine gute Formel, die eine Lösung bringen könnte". Neben humanitären Härtefällen müsse der Familiennachzug auch für Flüchtlinge möglich sein, die Wohnung und Arbeit hätten. Der Familiennachzug für Flüchtlinge mit subsidiärem, also eingeschränktem Schutzstatus, ist bisher für zwei Jahre ausgesetzt. Die Union will die Aussetzung, die im März endet, verlängern, kann dies allerdings nur mit einer Mehrheit im Bundestag.

Vor allem die CSU setzt in dieser Frage bisher auf eine harte Linie. Laschet forderte die Union dagegen auf, der SPD entgegenzukommen und erteilte Gedankenspielen eine Absage, die Verlängerung notfalls auch mit FDP und AFD zu beschließen: "Eines ist klar, wenn wir jetzt Sondierungsverhandlungen mit der SPD beginnen, dann muss man auch mit einem potentiellen, künftigen Partner gemeinsam verabreden, wie denn eine Lösung aussehen soll, dann kann man nicht mit anderen Mehrheiten im Bundestag arbeiten."

Laschet verwies dabei auf den erheblichen Zeitdruck für eine Einigung. Politiker der SPD hatten schon am Freitag auf die politische Signalwirkung des Urteils verwiesen und die Formel vom "behutsamen Ausgleich" als Brücke für eine mögliche Einigung mit der Union bezeichnet. Die CSU will ihre Haltung für die anstehenden Sondierungsgespräche mit der SPD in der kommenden Woche bei einer Klausur in Kloster Seeon abstimmen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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